Sport

Offener Brief nach McLaren-Report Skilangläufer klagen Anti-Doping-Politik an

Die Langlauf-Elite fordert ein besseres Durchgreifen in der Anti-Doping-Politik.

Die Langlauf-Elite fordert ein besseres Durchgreifen in der Anti-Doping-Politik.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der lasche Umgang mit dem russischen Staatsdoping sorgt bei vielen Sportlern für Unmut. Nun fordert die Skilanglauf-Elite mit einem offenen Brief ein Umdenken bei der Anti-Doping-Politik. Die Sportler wollen ein Treffen mit dem Präsidenten des FIS-Skiverbandes.

Im Skandal um Staatsdoping im russischen Sport machen immer mehr Athleten mobil: Über 100 Aktive aus dem Weltcup der Skilangläufer kritisierten in einem offenen Brief die Spitzen des IOC und des Ski-Weltverbandes FIS. Dabei gingen sie vor allem auf die aus ihrer Sicht unzureichenden Konsequenzen aus den Erkenntnissen des McLaren-Reports ein.

So heißt es ihn ihrem offenen Brief: "Wir finden, dass der Umgang mit dem Nachweis des staatlich geförderten systematischen Dopings im McLaren-Bericht und mit anderen Dopingverstößen rund um die Olympischen Sommerspiele 2016  über mehrere Sportarten hinweg beunruhigend nachsichtig gewesen ist. Dies hat die Glaubwürdigkeit dessen, was es bedeutet, ein olympischer Sportler zu sein, beschädigt. Wir glauben, dass diese Nachsicht nicht zu einer Organisation wie dem IOC passt, das daran arbeiten sollte, den Sport sauberer zu machen. Wir sind auch betroffen über Kommentare der FIS-Führung über Doping in unserem Sport", schrieben die Sportler.

Deutsche und Marit Björgen unterzeichnen

Zu den insgesamt 104 Unterzeichnern des Briefes an IOC-Präsident Thomas Bach, FIS-Chef Gianfranco Kasper und ihre Präsidien gehören auch 15 Aktive des Deutschen Ski-Verbandes (DSV). Außerdem schlossen sich vier Russinnen dem Protest an. Die Unterzeichner des Briefes kommen aus allen großen Langlauf-Nationen. Zu ihnen gehören Marit Björgen aus Norwegen, Charlotte Kalla aus Schweden, die Amerikanerin Kikkan Randall, Aino Kaisa Saarinen aus Finnland oder Alex Harvey aus Kanada.

Nicht unterschrieben haben der Norweger Petter Northug oder Dario Cologna aus der Schweiz. Zudem fehlen alle bekannten russischen Langläufer. Von denen hatte der Weltverband FIS nach dem McLaren-Report sechs suspendiert. Lediglich Julia Iwanowa hat ihre Suspendierung mittlerweile öffentlich gemacht. Von Kasper verlangen die Aktiven ein Gespräch zur Erörterung der Situation.

Quelle: ntv.de, sgu/dpa/sid

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