French Open ohne Doperin Tennis-Chef will Scharapowa in Paris sehen
17.05.2017, 15:09 Uhr
Nach 15 Monaten Dopingsperre darf Maria Scharapowa nicht an den French Open teilnehmen.
(Foto: REUTERS)
Die Russin Maria Scharapowa darf nach ihrer Dopingsperre nicht an den French Open teilnehmen. Sie erhält vom Veranstalter des Tennis-Turniers keine Wildcard. Diese Entscheidung kann der Boss der Damen-Tour, Steve Simon, nicht nachvollziehen.
Der Präsident der Damen-Tennis-Tour (WTA), Steve Simon, hat sich in der Debatte um eine verweigerte Wildcard für Dopingsünderin Maria Scharapowa für die French Open, die vom 28. Mai bis 11. Juni in Paris stattfinden, auf die Seite der Russin geschlagen. Scharapowa, die wegen Dopings 15 Monate gesperrt war, habe ihre Strafe verbüßt. Von daher gebe es keinen Grund, eine Spielerin "über diese Sanktionen hinweg zusätzlich zu bestrafen", ließ Simon mitteilen.
Grundsätzlich liege es im Ermessen der Veranstalter, Wildcards für ihre Turniere zu vergeben, wird Simon zitiert. Er sei aber nicht damit einverstanden, auf welcher Grundlage der französische Verband seine Entscheidung im Fall Scharapowa getroffen habe. Sie habe schließlich ihre vom internationalen Sportgerichtshof Cas auferlegte Strafe abgesessen. "Das Anti-Doping-Programm im Tennis ist eine gemeinsame Anstrengung der Grand Slams, der WTA, des Weltverbandes ITF und der Spielervereinigung ATP. Es gibt keinen Grund, einen Spieler über ein gemeinsam festgelegtes Strafmaß hinaus zu sanktionieren."
"Muss ihre Titel selbst zurückgewinnen"
Am Dienstag war bekannt geworden, dass Scharapowa keine Wildcard für das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres erhält. "Ihre Titel kann ihr niemand wegnehmen. Diese hat sie unter Beachtung der Regeln gewonnen. Aber wenn es Wildcards für Comebacks nach Verletzungen gibt, darf es keine Wildcards für Comebacks nach Dopingsperren geben. Sie muss ihre Titel selbst zurückgewinnen.", hatte FFT-Präsident Bernard Giudicelli Ferrandini gesagt.
Damit kann die zweimalige French-Open-Siegerin nicht in Paris an den Start gehen. Weil sie wegen der langen Pause bis zu ihrem Comeback nicht in der Weltrangliste geführt wurde, war sie auf das Wohlwollen Veranstalter angewiesen. Scharapowa war 2015 wegen Meldonium-Missbrauchs für 15 Monate gesperrt worden und hatte Ende April in Stuttgart wieder ihr erstes Turnier gespielt.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid