"Bitte, bitte, bitte fragt, ob ihr ihn haben könnt." Das schreibt Jordyn Leopold an den Eishockeyklub in Minnesota - weil sie sich nichts mehr wünscht, als dass ihr Vater dort spielt und nach Hause zu seiner Familie kommt. Ihr Plan geht auf - und alle sind verdammt gerührt.

Jordyn Leopold, elf Jahre alt, hat offenbar die Herzen der Verantwortlichen der NHL-Klubs Minnesota Wild erweicht und bekommt ihren Vater zurück. Mit einem handgeschriebenen Brief hatte das Mädchen den Verein der nordamerikanischen Profiliga darum gebeten, Eishockeyprofi Jordan Leopold von den Columbus Blue Jackets zu verpflichten.

"Liebe Wild-Coaches, mein Papa ist sehr allein ohne seine Familie. Bitte, bitte, bitte fragt die Jackets, ob ihr ihn haben könnt", schrieb sie. Es klappte. Ob sie die Verantwortlichen nur aus Rührung handelten und allein der Brief der Tochter den Ausschlag gegeben hat, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls spielt ihr Vater ab sofort nicht mehr für die Blue Jackets, sondern für Minnesota, die in Saint Paul, der Hauptstadt des Bundesstaates, beheimatet sind. Leopold stammt aus Minnesota, seine Frau Jamie ist mit den vier Kindern vor einiger Zeit wieder in die Region gezogen. "Er spielt nicht, die Jackets haben ihn nur geholt, weil sie noch einen Verteidiger brauchten. So läuft das seit November, und so kann es nicht weitergehen", schrieb Jordyn: "Die Wild haben zuletzt keine Spiele gewonnen und ihr wisst, dass das Team Verteidiger braucht."

Da Jordan Leopold auch nach Hause zu seiner Familie wollte, stimmte Columbus dem Wunsch zu. "Bei dem Wechsel ging es darum, einem Spieler etwas Gutes zu tun, der bei uns ein großartiger Profi war. Wir müssen uns bei ihm bedanken", ließ sich Jarmo Kekäläinen zitieren, Manager der Blue Jackets. Kekäläinen war es auch, der als erster den Brief bei Twitter verbreitete.

"Der Brief war echt überzeugend. Sie hat ein paar gute Argumente untergebracht", sagte Wild-Manager Chuck Fletcher. "Jordan war hier an der Highschool ein Star. Ich glaube, es wird funktionieren." Leopold spielt seit 2002 in der NHL und stand für sechs Klubs in 677 Partien auf dem Eis. Dazu kommen 71-Play-off-Spiele. Für das Team USA lief er bei vier Weltmeisterschaften sowie bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin auf.