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Kurz vor WM-Auftakt in São Paulo U-Bahn-Streik vorerst ausgesetzt

Polizisten gingen hart gegen U-Bahn-Mitarbeitern und Aktivisten vor.

Polizisten gingen hart gegen U-Bahn-Mitarbeitern und Aktivisten vor.

(Foto: AP)

U-Bahn-Angestellte in São Paulo fordern höhere Löhne, die Polizei begegnet ihnen mit Schlagstock und Blendgranaten. Kurz vor dem WM-Anpfiff soll der Streik jetzt beendet werden. Das knüpft die Gewerkschaft allerdings an eine Bedingung.

Drei Tage vor dem Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien haben die U-Bahnangestellten in der Wirtschaftsmetropole São Paulo für eine vorläufige Aussetzung ihres Streiks gestimmt. Am Mittwoch solle aber über einen möglichen neuen Ausstand zum WM-Auftakt am Donnerstag entschieden werden, teilte Gewerkschaftschef Altino Melo dos Prazeres mit. Als "Hauptforderung" nannte er die Wiedereinstellung von 42 Angestellten, die wegen ihrer Beteiligung an dem vor fünf Tagen begonnenen Arbeitskampf entlassen worden waren.

Der Ausstand führte in den vergangenen Tagen zu Rekordstaus in São Paulo. Die Streikenden lehnten zuletzt angebotene Lohnerhöhungen von 8,7 Prozent ab. Sie wollen mindestens 12,2 Prozent. Ein Gericht erklärte den Streik für illegal und drohte der Gewerkschaft mit Strafzahlungen.

Der Stadt mit ihren etwa 20 Millionen Einwohnern, wo am Donnerstag das Eröffnungsspiel zur Fußball-WM zwischen dem Gastgeber Brasilien und Kroatien stattfindet, droht wegen des Streiks ein anhaltendes Verkehrschaos. Auf die U-Bahn sind täglich 4,5 Millionen Menschen angewiesen.

Zum Eröffnungsspiel der Fußball-WM werden etwa 60.000 Fans erwartet - sowie die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff und etwa ein Dutzend weitere Staats- und Regierungschefs. Am Sonntag rief Rousseff ihre Landsleute angesichts des Streiks und der Proteste gegen soziale Missstände im Land zur Ruhe auf.

Quelle: ntv.de, sko/AFP

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