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"Sie werden uns nicht entkommen" US-Justiz hat 14 weitere Fifa-Köpfe im Visier

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US-Justizministerin Loretta Lynch leitet die neuen FIFA-Ermittlungen.

(Foto: AP)

Es ist der Super-GAU: Nur Stunden nach den Festnahmen der FIFA-Vizepräsidenten Juan Angel Napout aus Paraguay und Alfredo Hawit aus Honduras werden Ermittlungen gegen 14 weitere hochrangige Funktionäre des Fußball-Weltverbands publik gemacht.

Die Namen der Funktionäre, die in Bestechung- und Korruptionsdelikte in Höhe von etwa 200 Millionen US-Dollar verwickelt sein könnten, nannte US-Justizministerin Loretta Lynch zwar nicht. Sie versprach aber: "Sie alle werden uns nicht entkommen." Wie die BBC berichtet, sind unter den Personen mehrere amtierende Präsidenten südamerikanischer Verbände - darunter der brasilianische Verbandschef Marco Polo del Nero und sein Vorgänger Ricardo Teixeira, deren Namen bereits von ihrem Verband bestätigt worden sind.

  • Ariel Alvarado – Ex-Fußball-Funktionär aus Panama
  • Rafael Callejas – früherer Präsident des Fußballverbands in Honduras
  • Brayan Jimenez – Chef des Fußballbunds in Guatemala
  • Rafael Salguero – Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees aus Guatemala
  • Hector Trujillo – Generalsekretär des Fußballbunds in Guatemala
  • Reynaldo Vasquez – früherer Fußball-Verbandspräsident in El Salvador
  • Manuel Burga – früherer Verbandspräsident aus Peru
  • Carlos Chavez – Präsident des bolivianischen Fußballverbands
  • Luis Chiriboga – Präsident des ecuadorianischen Fußballverbands
  • Marco Polo del Nero – Präsident des brasilianischen Fußballverbands
  • Eduardo Deluca – Generalsekretär der Südamerikanischen Fußball-Konföderation (Conmebol)
  • Jose Luis Meiszner – früherer Generalsekretär der Südamerikanischen Fußball-Konföderation (Conmebol)
  • Romer Osuna - Rechnungsprüfer beim Fußballbund in Bolivien und Vorsitzender des Regelkomitees
  • Ricardo Teixeira – früherer brasilianischer Fußball-Verbandschef

Erst im Laufe des Tages hatte die FIFA ein Reformpaket auf den Weg gebracht, das ähnliche Auswüchse zumindest in Zukunft verhindern soll. Das Exekutivkomitee mit dem als DFB-Präsident zurückgetretenen Wolfgang Niersbach soll in eine Art strategischen Aufsichtsrat ("Council") umgewandelt werden, die Amtszeit der Entscheider einschließlich des FIFA-Präsidenten auf maximal zwölf Jahre begrenzt werden.

FIFA will radikale Veränderungen

Weniger FIFA-Kommissionen mit mehr unabhängigen Mitgliedern, eine Frauenquote und transparente Gehälter sollen die Krise beenden. "Die Ereignisse vom Donnerstag unterstreichen die Wichtigkeit des Reformpakets. Wir haben einen großen Schritt unternommen", sagte FIFA-Interimspräsident Issa Hayatou: "Die Vorschläge zeigen den Weg zu einer Veränderung, die so radikal ist wie nötig."

Die US-Justiz ermittelt seit Monaten gegen Funktionäre der FIFA, es geht vor allem um Ungereimtheiten bei vergangenen Großereignissen. Über amerikanische Banken scheint im großen Stil Geld gewaschen worden zu sein, zudem geht es um Betrug beim Dealen mit Fernsehrechten. Die Exko-Mitglieder Juan Angel Napout aus Paraguay und Alfredo Hawit aus Honduras waren am Morgen von der Schweizer Justiz festgenommen worden. Sie sollen in die USA ausgeliefert werden, widersetzen sich dem aber bislang.

Die FIFA selbst griff zuletzt über ihre unabhängige Ethikkommission durch und sperrte etliche frühere Machthaber. Die Prominentesten: Blatter und FIFA-Vizepräsident Michel Platini, Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA).

Quelle: ntv.de, jug/sid

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