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"Es ist kompliziert" Unkaputtbarer Murray akzeptiert Zumutungen

Andy Murray ist bereit, zwei Grand-Slam-Turniere hintereinander zu spielen - egal, unter welchen Bedingungen.

Andy Murray ist bereit, zwei Grand-Slam-Turniere hintereinander zu spielen - egal, unter welchen Bedingungen.

(Foto: dpa)

Der Tennisprofi Andy Murray ist mit einer künstlichen Hüfte auf der Profitour unterwegs - und setzt sich für dieses Jahr noch große Ziele. Im Gegensatz zu manchen Kollegen akzeptiert der zweimalige Wimbledon-Sieger dafür klaglos die pandemie-bedingten Unannehmlichkeiten.

Der dreimalige Grand-Slam-Sieger Andy Murray will ungeachtet seiner Verletzungshistorie an den US Open und den French Open teilnehmen. "Die Grand-Slam-Turniere zu spielen, hat für mich Priorität. Der Zeitplan ist kompliziert, aber ich verstehe natürlich, warum das so ist", sagte der 33-Jährige am Montagabend. Das Turnier in den USA startet am 31. August, schon am 27. September folgen die French Open.

Aufgrund einer Verletzung nahm Murray zuletzt bei den Australien Open im Januar 2019 an einem Grand-Slam-Turnier teil. Nach der Corona-Zwangspause wäre es ihm "egal, wie die Situation ist, vorausgesetzt es ist sicher", so der Brite. Er würde also auch leere Zuschauerränge in Kauf nehmen. Auch unter erschwerten Bedingungen wäre Murray aber froh im August in New York anzutreten. "Wenn mir gesagt wird, dass ich nur eine Begleitperson mitnehmen dürfte, dann würde ich vermutlich einen Physiotrainer mitnehmen. Coachen kann man auch aus der Entfernung", sagte Murray. Der Brite ist seit 2019 mit einer künstlichen Hüfte auf der Profitour unterwegs.

Die Veranstalter der US Open hatten zuletzt angekündigt, ihr Event unter strengsten Hygienevorschriften abhalten zu wollen - dem Weltranglisten-1. Novak Djokovic, auch Präsident des Spielerrats der ATP, gefiel dies gar nicht. Die angekündigten Maßnahmen bezeichnete er als "extrem" oder zum Teil auch als "unmöglich". Auch Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev sagte im ZDF, es sei womöglich besser, nicht zu spielen als unter solch strengen Vorkehrungen wie vorgesehen für das Grand-Slam-Turnier. In New York sollen alle Profis in einem Flughafenhotel ohne Zugang nach Manhattan wohnen und nur eine Begleitperson auf die Anlage mitbringen dürfen.

Comeback beim Charity-Turnier

Murray war schon recht früh in der Pandemie einer der Profis, die einer schnellen Rückkehr des internationalen Profi-Tennis in Zeiten der Coronakrise äußerst kritisch gegenüber stand. "Im Moment gibt es Wichtigeres", sagte der Brite Ende April: "Wenn wir wieder mit Weltreisen beginnen, bringt das vielleicht eine zweite Infektionswelle und alles würde wieder verlangsamt. Das will niemand."

Ab Dienstag wird Murray nun zunächst beim "Schroders Battle of the Brits" sein Comeback auf dem Court geben. Bei dem von seinem Bruder Jamie organisierten Charity-Turnier wird Geld für den britischen National Health Service (NHS) gesammelt. Es findet vom 23. bis 28. Juni statt und soll mindestens 100.000 Pfund (rund 110.000 Euro) einbringen.

Andere Profis um Djokovic und Zverev sind inzwischen weniger zurückhaltend wieder in den Wettkampf eingestiegen - und produzierten damit zwei Corona-Infektionen unter ihnen.

Quelle: ntv.de, sid

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