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Kein zweiter Turniersieg in Wien Zverev verpasst Final-Überraschung gegen Sinner

Für Zverev war es nach den Australian Open im Januar die zweite schmerzhafte Endspiel-Niederlage.

Für Zverev war es nach den Australian Open im Januar die zweite schmerzhafte Endspiel-Niederlage.

(Foto: REUTERS)

Das Finale von Wien ist Alexander Zverev ein Formtest - Gegen Jannik Sinner will er zeigen, dass er zum Ende einer schwierigen Saison noch einmal zulegen kann. Zwar verliert der deutsche Tennis-Star gegen den Italiener, er zeigt sich aber merklich verbessert.

Alexander Zverev ließ nach seiner vergebenen Chance kurz den Kopf hängen, dann fiel er Jannik Sinner bitter lächelnd am Netz in die Arme. Deutschlands Tennisstar hat beim ATP-Turnier in Wien trotz einer starken Leistung den Überraschungssieg verpasst. Im Finale musste sich der Weltranglistendritte dem topgesetzten und favorisierten Italiener nach einer Satzführung noch mit 6:3, 3:6, 5:7 geschlagen geben.

Für Zverev war es nach den Australian Open im Januar die zweite schmerzhafte Endspiel-Niederlage gegen den Südtiroler in diesem Jahr. Kurz danach hatte Sinner seine umstrittene Dopingsperre angetreten, die rechtzeitig vor den French Open endete. Zverev hingegen wartet in einer komplizierten Saison weiter auf seinen zweiten Titelgewinn nach dem von München im April. Der viermalige Grand-Slam-Sieger Sinner hingegen jubelte über den insgesamt 22. Karriere-Titel und den vierten Sieg im achten Match gegen Zverev.

"Es fühlt sich fantastisch an. Es war eine so komplizierte Geschichte in diesem Finale. Ich wollte mein bestes Tennis spielen, wenn es zählt", sagte Sinner. "Das war von beiden Seite eine tolle Leistung - ich bin sehr glücklich, dass es gereicht hat."

Zverev nimmt Sinner den ersten Satz im Turnier ab

Nach zahlreichen Rückschlägen in den vergangenen Monaten stellte das Duell mit Sinner für Zverev einen wichtigen Formtest dar: "Mal sehen, wo ich wirklich stehe", hatte er im Vorfeld seiner ersten Finalteilnahme seit Juni gesagt. In Melbourne im Januar, wo sich die beiden das bislang letzte Mal gegenübergestanden hatten, war Zverev in drei glatten Sätzen noch chancenlos gewesen.

Er müsse deshalb "das beste Tennis spielen, das man spielen kann, um überhaupt eine Chance zu haben", ergänzte Zverev - um seinem Vorhaben dann zu Beginn sehr nahe zu kommen. Auf dem Hallen-Hartplatz von Wien bewegte sich Zverev gut und spielte mutig auf. Der Lohn: Ein frühes Break im ersten Satz.

Auf dem Weg zum ersehnten Titelgewinn ließ er sich auch im Anschluss nicht aus der Ruhe bringen. Vom befürchteten Klassenunterschied war nichts zu sehen: Zverev blieb aufmerksam und aggressiv, agierte erfrischend oft am Netz und schlug stark auf. Sinners erster Satzverlust im laufenden Turnier war nach 47 Minuten die logische Konsequenz.

Ein dringend benötigter Lichtblick für Zverev

Doch Sinner wurde von dem Rückschlag regelrecht wachgeküsst: Der Wimbledon-Sieger nutzte im zweiten Durchgang auch kleinere Schwächen seines Kontrahenten gnadenlos aus. Zur Freude der Fans in Wien sparten beide Spieler in einer hochklassigen Partie nicht mit Highlights.

Im Entscheidungsdurchgang setzte Zverev seinen beeindruckenden Weg zurück zu alter Stärke fort und stellte Sinner immer wieder vor Aufgaben. Auf spektakuläre Weise wehrte er gleich mehrere Breakbälle Sinners ab. Letztlich behielt der Italiener aber trotz leichter Oberschenkelprobleme die Oberhand, weil er in der Schlussphase sein bestes Tennis anbot.

Für Zverev war das Turnier in Wien auf dem Weg zu den ATP Finals in Turin ab 9. November dennoch ein Lichtblick, auch wenn er in Österreich keinen absoluten Topgegner schlagen musste. Sein zuletzt schwächelnder Körper schien ihm diesmal keine großen Probleme zu bereiten. Nach den ATP Finals will Zverev zum Saisonabschluss auch noch die Finalrunde des Davis Cup in Bologna mit dem deutschen Team bestreiten.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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