"Beide mit Weltklasse-Tennis" Zverev zittert sich bei Australian Open weiter
17.01.2019, 15:17 Uhr
Außer sich vor Freude: Alexander Zverev.
(Foto: REUTERS)
Nach Angelique Kerber erreicht auch Alexander Zverev in die dritte Runde der Australian Open. Doch Deutschlands bester Tennisspieler muss sich gegen den Franzosen Jérémy Chardy sehr mühen, wie ein Kandidat für den Titel wirkt er nicht. Alle anderen deutschen Profis sind raus.
Alexander Zverev wirkte erleichtert, aber nicht wie ein Titelanwärter: Nach einem Kraftakt bei den Australian Open steht Deutschlands bester Tennisspieler wie Angelique Kerber in der dritten Runde. Nach dem 7:6 (7:5), 6:4, 5:7, 6:7 (6:8) und 6:1 gegen den Franzosen Jérémy Chardy würde der Weltranglisten-Vierte nun am Samstag gerne zum ersten Mal das Achtelfinale in Melbourne erreichen. "Was für ein tolles Match. Jeremy hat so hart gekämpft, er ist ein unglaublicher Spieler, er hat den Top-Spielern schon so viel Mühe bereitet", sagte Zverev. "Beide haben Weltklasse-Tennis gespielt", analysierte Boris Becker fürs Fernsehen.
Der Weltranglistenerste Novak Djokovic ist ohne Satzverlust in die dritte Runde der Australian Open eingezogen. Der 31 Jahre alte Serbe setzte sich in Melbourne in einer Neuauflage des Endspiels von 2008 gegen Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich mit 6:3, 7:5 und 6:4 durch. Djokovic gilt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres als Top-Favorit auf den Titel, nachdem er 2018 in Wimbledon und bei den US Open triumphiert hatte.
Alle anderen der einstmals 13 deutschen Starter sind raus, am vierten Turniertag verloren trotz ordentlicher Leistungen Philipp Kohlschreiber, Maximilian Marterer und Laura Siegemund. Somit tragen nur noch die beiden Stars die deutschen Hoffnungen. "Ich bin froh, dass ich überhaupt weiter bin", sagte Zverev bei Eurosport. Die Mitfavoriten müssen in der Runde der letzten 32 jeweils gegen australische Außenseiter antreten, die überraschten.
"Unglaubliche Geschichte"
Während Kerber am Freitagvormittag unserer Zeit im letzten Spiel des Tages in der Rod-Laver-Arena auf die Weltranglisten-240. Kimblery Birrell trifft, bekommt es Zverev am Samstag mit dem Weltranglisten-155. Alex Bolt zu tun. "Eine unglaubliche Geschichte. Er hat vor ein paar Jahren mit dem Tennis aufgehört, jetzt ist er in der dritten Runde." Zverev hätte sich das Leben gegen Chardy erleichtern können, wenn er seine Chancen und im vierten Satz den ersten Matchball genutzt hätte. Nach einer schnellen 3:0-Führung sah es so aus, als könnte Zverev die Kontrolle in der Margaret-Court-Arena übernehmen.
Doch gegen den Weltranglisten-36. war der Vorsprung beim 4:4 wieder weg. Den vierten Satzball nutzte Zverev vor den 7500 Fans dann. Zum 3:2 nahm er Chardy im zweiten Satz wieder das Service ab, wehrte einen Breakball zum 5:5 ab. Im dritten Satz holte er das Break zum 2:4 mit einer Energieleistung sofort auf, vergab aber drei Breakchancen zum 6:5 und gab den Durchgang mit einigen Fehlern ab. Das mögliche Break zum 4:3 im vierten Satz gelang ebenfalls nicht. Plötzlich ging kaum noch etwas bei Zverev, der drei Satzbälle gegen sich hatte und einen mit einem Linienball abwehrte. Zumindest der Aufschlag kam, im Tiebreak ließ Zverev jedoch einen Matchball ungenutzt. Nach den erlösenden Breaks zum 2:0 und 4:0 im entscheidenden Satz bezwang er Chardy nach 3:46 Stunden im vierten Vergleich schließlich zum dritten Mal.
Quelle: ntv.de, Robert Semmler, dpa