Der Sport-Tag Nach Rassismus-Vorfall: Druck auf Schalke-Chef Tönnies wächst
04.08.2019, 10:58 Uhr
Welche Konsequenzen zieht Clemens Tönnies aus seiner verbalen Entgleisung?
(Foto: imago images / DeFodi)
Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, hat den Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies nach dessen rassistischer Entgleisung scharf kritisiert und weitere Konsequenzen gefordert. "Dass so etwas von jemandem artikuliert wird, der eine herausgehobene Position im Sport innehat, macht die Sache umso schlimmer. Die am folgenden Tag veröffentlichte Klarstellung durch Herrn Tönnies kann den gesellschaftspolitischen Schaden sicher nicht wettmachen", sagte die SPD-Politikerin der "Welt am Sonntag".
Sylvia Schenk von Transparency International erklärte: "So etwas rutscht einem bei einer offiziellen Rede nicht einfach heraus, da steckt eine hochproblematische Einstellung dahinter." Auch die 67 Jahre alte Juristin forderte Tönnies zum Handeln auf. "Da ist tätige Reue mit deutlichen Signalen in Richtung Afrikanern nötig, um wirklich einen Geisteswandel unter Beweis zu stellen", sagte Schenk.
Fleischfabrikant Tönnies hatte am Donnerstag bei der Festveranstaltung zum "Tag des Handwerks" in Paderborn eine Rede zum Thema "Unternehmertum mit Verantwortung - Wege in die Zukunft der Lebensmittelerzeugung" gehalten. Der Schalke-Boss empfahl dabei die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika und sagte laut der Zeitung "Neue Westfälische": "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren."
Quelle: ntv.de