Formel1

Formel-1-Nervenprobe in São Paulo Chaos-GP läuft wieder, Massa ist raus

Das Safety Car war in São Paulo im Dauereinsatz.

Das Safety Car war in São Paulo im Dauereinsatz.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Formel 1 in Brasilien ist traditionell ein Spektakel, auch 2016 ist es nicht anders. Wegen starken Regens startet das Rennen mit Verzögerung hinterm Safety Car. Den ersten Unfall gibt es vorm Start, kurz danach den nächsten - und dann Rennunterbrechungen.

Der von schweren Regenfällen beeinträchtigte Große Preis von Brasilien in São Paulo ist wieder aufgenommen worden. Um 19.01 Uhr, nach einer 27-minütigen Pause, folgte der zweite Restart hinter dem Safety Car. Als das Rennen freigegeben wurde, verteidigte Lewis Hamilton im Mercedes seine Spitzenposition vor Teamrivale Nico Rosberg. Der WM-Spitzenreiter wurde wenig später von Red-Bull-Youngster Max Verstappen überholt und fiel auf Rang drei zurück. Später eroberte Rosberg Platz zwei hinter Hamilton wieder zurück.

Allerdings blieben die Wetterbedingungen äußerst widrig. Nach einem Unfall des Brasilianers Felipe Massa kam um kurz nach 19.30 Uhr erneut das Safety Car auf die Strecke. Der Routinier, der seine Formel-1-Karriere nach dieser Saison beendet, erlebte damit ein trauriges letztes Heimrennen. Er hatte die Kontrolle über seinen Williams verloren und war in die Streckenbegrenzung gekracht. Auf einer anrührenden kleinen Ehrenrunde verabschiedete sich Massa zu Fuß von seinen Fans.

Es passte in den chaotischen, unberechenbaren Verlauf. Um 17.47 Uhr war das Rennen erstmals abgebrochen, um 18.21 Uhr dann fortgesetzt worden - ehe um 18.38 Uhr, in der 29. von 71 Runden, der erneute Abbruch folgte. Nach sieben Runden hinter dem Safety Car wurden die Fahrer mit der roten Flagge wieder in die Boxengasse beordert, der erste Showdown um die Formel-1-Weltmeisterschaft wurde endgültig zu einer Chaosveranstaltung und Nervenprobe. Insgesamt war das Rennen über eine Stunde unterbrochen.

Nach einem spektakulären Unfall von Kimi Räikkönen in der 20. von 71 Runden wurde erstmals mit der roten Flagge ein Rennabbruch signalisiert. Der Finne hatte sich mit seinem Ferrari auf der Start- und Zielgeraden gedreht und war heftig in die Begrenzung geprallt. Mehrere nachfolgende Boliden konnten einen Zusammenstoß mit Räikkönens Auto nur knapp vermeiden.

Das Safety Car ist in Brasilien im Dauereinsatz.

Das Safety Car ist in Brasilien im Dauereinsatz.

(Foto: REUTERS)

"Wir müssen das Rennen beenden. Wie viele Fahrer sollen hier noch verunglücken", schimpfte dessen deutscher Teamkollege Sebastian Vettel via Boxenfunk. Er konnte nur mit Mühe einen Crash mit dem Ferrari des Finnen bei der schlechten Sicht verhindern. "Ich konnte nichts sehen." Räikkönen blieb unverletzt, Trümmerteile seines Ferrari machten jedoch eine reguläre Weiterfahrt unmöglich.

Rennstart hinterm Safety Car

Das Rennen in São Paulo war schon zehn Minuten später gestartet worden als geplant. Erst um 17.10 Uhr MEZ erfolgte der Rennstart hinter dem Safety Car, auf eine Einführungsrunde wurde verzichtet. Grund für die Entscheidung der Rennleitung unmittelbar vor Beginn des vorletzten Saisonrennens der Formel 1 war anhaltender Regen. Der 4,309 Kilometer lange Kurs stand teilweise unter Wasser, weshalb das Safety Car sieben Runden lang auf der Strecke blieb.

Erst dann wurde das Rennen freigegeben - und Red-Bull-Pilot Max Verstappen nutzte gleich die erste Gelegenheit, um sich an Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen vorbei auf Platz drei zu schieben. In Führung blieb das Mercedes-Duo mit Weltmeister und Pole-Mann Lewis Hamilton und WM-Spitzenreiter Nico Rosberg.

Nach gerade mal sechs Runden musste das Safety Car mit Fahrer Bernd Mayländer erneut auf die Strecke. Ein Dreher von Markus Ericsson im Sauber-Ferrari war der Auslöser, zuvor hatte sich auch Vettel einen Ausritt auf die Wiese geleistet. Der viermalige Weltmeister wendete seinen Ferrari danach mitten auf der Piste, steuerte sofort die Box an und kam als 17. zurück ins Rennen.

Grosjean kann gar nicht starten

Im starken Regen von Sao Paulo hatte es bereits vor dem Start des Formel-1-Rennens den ersten Unfall gegeben. Der Franzose Romain Grosjean verlor in seiner Installationsrunde in Kurve 14 auf nasser Piste die Kontrolle über seinen Haas-Ferrari und lädierte beim Aufprall in der Mauer die Radaufhängung so stark, dass er nicht an den Start gehen kann. Grosjean selbst blieb unverletzt. Das Rennen war für den Franzosen, der sich im Qualifying den siebten Startplatz gesichert hatte, damit vorzeitig beendet.

Der starke Regen und die Unterbrechungen erhöhten die Spannung im vorletzten WM-Rennen, in dem Mercedes-Pilot Rosberg seinen ersten Titel-Matchball nutzen will. Mit einem Sieg in Brasilien würde er die WM vorzeitig gewinnen und sich erstmals zum Formel-1-Weltmeister krönen.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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