Formel1

Vater lebte den "American Dream" Familie stützt Schumacher in zweiter Heimat

Schumacher will in Austin an die starke Quali von Istanbul anknüpfen.

Schumacher will in Austin an die starke Quali von Istanbul anknüpfen.

(Foto: imago images/Motorsport Images)

Sportlich gibt es für Mick Schumacher in seiner ersten Formel-1-Saison bisher nichts zu gewinnen, persönlich dagegen schon. Sein erstes USA-Rennen ist zugleich eine Rückkehr. In Texas kennt der 22-Jährige sich aus, es ist ein wichtiger Ort für die Familie. Die natürlich an der Strecke sein wird.

Für texanische Verhältnisse sind die knapp 470 Kilometer von der CS-Ranch - CS steht für Corinna Schumacher - zur Rennstrecke in Austin ein Klacks. Kein Wunder, dass sich Mick Schumachers Mutter und Schwester Gina - beide international erfolgreiche Westernreiterinnen - den Trip zum Großen Preis der USA mit Mick Schumacher nicht entgehen lassen. "Natürlich ist es schön, hier zu sein und ein bisschen Zeit hier zu verbringen", erzählte der 22 Jahre alte Formel-1-Pilot.

Texas, die USA - das ist auch ein bisschen Heimrennen für Mick Schumacher, der nach seinem Formel-2-Titel im vergangenen Jahr in den Haas-Rennstall berufen wurde. "Das Team ist hier zu Hause", betonte Mick Schumacher und schwärmte vom "amerikanischen Feeling".

Den amerikanischen Traum erfüllte sich sein Vater. Der Name Schumacher zieht, auch in den USA. Vom Kfz-Mechaniker aus eher bescheidenen Verhältnissen zum Weltstar, berühmt und reich. Sein vorletztes Rennen in der Formel 1 bestritt Schumacher passenderweise in Amerika, es war die Premiere des Grand Prix in Austin. Neun Jahre ist das her. Trotz Startplatz fünf kam der siebenmalige Champion im Mercedes beim Sieg des damals noch einmaligen Weltmeisters Lewis Hamilton vor Sebastian Vettel in dessen 100. Rennen nicht über den enttäuschenden 16. Platz hinaus.

Die Hoffnung heißt 2022

Damals wurde auch bekannt, dass Schumacher im Norden des US-Bundesstaates Texas eine Ranch gekauft hatte. 400 Hektar misst das Areal in Gordonville, sie gehört immer noch zum Pferdesport-Imperium der Schumachers. Mick war damals, als Papa Michael in Austin dabei war, gerade mal 13 Jahre alt. Jetzt, neun Jahre später, ist er der Name, der zieht. Denn er fährt auch noch für das erste und einzige US-Team.

2016 stieg Gene Haas mit einem Privatrennstall in die Formel 1 ein. Die Ambitionen waren hoch. Warmfahren, durchstarten, oben ankommen. 116 Rennen später steht Haas auf dem letzten Platz in der Konstrukteurswertung, Mick Schumacher ist 19. von 21 bisher in diesem Jahr zum Einsatz gekommenen Fahrern, sein gleichaltriger russischer Teamkollege Nikita Mazepin ist letzter. Beide haben null Punkte. Das Auto, angetrieben von Ferrari-Power, ist einfach zu schwach, Blick und Geld sind längst auf 2022 gerichtet, wenn die große Regelreform kommt.

Zuversicht auf Besserung fährt auch bei Mick Schumacher mit. In einem Team-Interview wurde der ehemalige Formel-3- und Formel-2-Meister vor dem US-Trip auf frühere berühmte Duell auf dem Circuit of the Americas seit dessen Eröffnung 2012 angesprochen. "Ich bin mir sicher, dass wir die eines Tages auch liefern können", sagte er.

Die Popularität wächst

Einen kleinen Zuversichtsschub verpasste er sich selbst und dem Team vor knapp zwei Wochen in der Türkei, als er es in der Qualifikation mit dem Wagen sensationell bis auf Platz 14 geschafft hatte. "Wir hatten wenige Highlights aus der Strecke, und wenn dann so was passiert, zeigt es, dass wir es auch schaffen können, wenn sich eine Gelegenheit bietet", betonte Teamchef Günther Steiner.

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Austin wäre eine perfekte Gelegenheit. Der 5,513 Kilometer lange Kurs ist allerdings Rennneuland für Mick Schumacher und das Layout mit einigen sehr schnellen Passagen wahrlich nichts für den lahmen Haas. Mick Schumachers Hoffnungen auf Regen am Rennsonntag dürften sich aktuellen Wetterprognosen nach auch nicht erfüllen, es soll heiß werden in Texas mit über 30 Grad und Sonnenschein.

Die Fans, die auch durch die Netflix-Serie "Drive to survive" mit Steiner als einem der kultigsten Protagonisten wegen seiner Fluch-Tiraden oder durch die jüngst bei dem Streaming-Dienst in den USA ebenfalls sehr erfolgreich angelaufene Dokumentation über Michael Schumacher, zahlreicher geworden sein dürften, wird das gute Wetter auf dem "Haas Hill" freuen.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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