Deutliche Kritik an der Formel 1 Vettel fordert Kampf für Homosexuelle ein
12.10.2021, 18:32 Uhr
Der vierfache Weltmeister redet der Formel 1 immer wieder ins Gewissen.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
Gleichförmigkeit findet Sebastian Vettel langweilig - und fordert die Formel 1 deshalb auf, stärker für die Rechte von homosexuellen Menschen einzutreten. Auch wenn das heißt, mal ein lukratives Rennen abzusagen oder gar nicht erst zu planen.
Ex-Weltmeister Sebastian Vettel wünscht sich von der Formel 1 mehr Einsatz für die Rechte von Homosexuellen. "Wir alle stimmen doch zu, dass es nur fair ist, alle Menschen gleich zu behandeln. In bestimmten Ländern ist das nicht so. Da braucht es aber mehr als nur Worte, da braucht es Taten", sagte der Aston-Martin-Pilot in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der 34-Jährige ist davon überzeugt, dass "unser Sport großen Druck ausüben und helfen" könnte, "Fairness auf der Erde weiter auszubreiten."
In diesem Jahr macht die Formel 1 erstmals in Saudi-Arabien Station. Dort wird Homosexualität gesellschaftlich tabuisiert und mit Gefängnis oder gar der Todesstrafe geahndet. Auch in Ungarn fahren Vettel und Co., dort trat zuletzt ein umstrittenes Gesetz zur Beschränkung der Information über Homo- und Transsexualität in Kraft. Kurzfristig wurde jüngst auch Katar in den Rennkalender für die laufende Saison aufgenommen, auch im Land des Gastgebers der Fußball-WM 2022 steht Homosexualität unter Strafe.
Es gebe Situationen, "in denen sich die Verantwortlichen fragen müssen, ob sie eine Moral haben. Vielleicht muss man auch mal zu einem großen Deal Nein sagen", sagte Vettel. Es sei "nicht richtig, Leute zu verurteilen oder zu bestrafen, nur weil ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau liebt. Jede Form der Separation ist falsch. Wir sind doch viel reicher, weil wir so unterschiedlich sind."
Man stelle "sich vor, wir wären alle gleich. Wir würden nicht vorankommen", sagte Vettel: "Wir können das mit der Formel 1 vergleichen: Wenn alle Autos gleich aussähen, wäre es langweilig. Wir haben durch die verschiedenen Farben, Formen oder Spezifikationen am Auto Fortschritte erzielt. Auch wir Menschen sind unterschiedlich. Wir sollten diese Unterschiede feiern, statt davor Angst zu haben."
Quelle: ntv.de, tsi/sid