Formel1

Traum trotz Konkurrenzdruck Grosjean flirtet mit einer Zukunft im Ferrari

Grosjean würde gerne

Grosjean würde gerne

(Foto: imago/ZUMA Press)

Formel-1-Pilot Romain Grosjean pflegt ein Image zwischen Crash-Kid und Talent. Trotz derzeit schlechter Ergebnisse schielt er aber auf den Sitz von Kimi Räikönen im Ferrari. Doch dafür muss er erst einmal WM-Punkte sammeln.

Der "Fliegenfänger" glaubt immer noch fest an die große Karriere. "Natürlich", sagte Romain Grosjean zu motorsport-magazin.com, schaue er darauf, was Kimi Räikkönen bei Ferrari macht: "Wer tut das nicht?" Ein Stammcockpit bei der Scuderia an der Seite von Sebastian Vettel, das ist für den Franzosen ein Ziel. Doch er kennt auch die Voraussetzung: "Du musst natürlich einen Top-Job abliefern."

Genau damit hapert es derzeit beim 30-Jährigen, der zwischen 2012 und 2015 immerhin zehn Mal ein Formel-1-Podium erreichte. Vor dem sechsten Saisonlauf beim Großen Preis von Monaco (Sonntag, 15.10 Uhr bei RTL und im Liveticker n-tv.de) ist er noch ohne jeden WM-Punkt, während sein schwächer eingeschätzter Stallgefährte Kevin Magnussen aus Dänemark für das überraschend starke Haas-Team 19 Zähler einfuhr.

Der Druck wird größer

Grosjean steht deswegen unter Druck wie nie zuvor in seiner Karriere. Und das will etwas heißen, immerhin befand er sich 2012  schon einmal im Fadenkreuz der Kritik: Beim Großen Preis von Belgien  in Spa löste der damalige Lotus-Pilot mit einem Harakiri-Manöver eine Massenkollision aus, in deren Folge der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso beinahe regelrecht enthauptet worden wäre. Das Erstaunliche: In der Folge entwickelte sich Grosjean rasant, sein Image als "Crash Kid" war bald abgelegt.

Doch 2018, in seinem achten Jahr als Stammpilot, ist der Wurm  drin. In Baku crashte er während einer Safety-Car-Phase in die Mauer - Videos dazu sind ein viraler Hit. In Spanien vor knapp zwei Wochen drehte er sich kurz nach dem Start und beförderte unter anderem Renault-Pilot Nico Hülkenberg mit ins Aus. Der Emmericher schimpfte hinterher wie ein Rohrspatz auf Grosjean: "Der alte Fliegenfänger, der muss mal ein bisschen Zielwasser trinken. Er dreht sich achtmal am Wochenende und ist echt unberechenbar auf der Strecke."

"Keinen Grund zur Panik"

Grosjean lässt derartige Kritik kalt. Das sei besser so, erklärte er und versicherte: "Ich analysiere alles. Aber an irgendeinem Punkt entscheide ich, damit abzuschließen. Ich nehme diese Erkenntnisse aber für mich mit." Noch hat Grosjean Kredit bei Haas-Teamchef Günther Steiner. Es gebe "keinen Grund zur Panik", von einer Entlassung könne keine Rede sein, sagte der Südtiroler in Monaco. Grosjean sei "ein guter  Fahrer. Wenn du zwei schlechte Rennen in Folge hast, ist das für mich keine Überlegung wert", versicherte Steiner.

In Monaco wird es allerdings besonders schwer für Grosjean: Die Rennkommissare in Spanien gaben ihm die Schuld am Unfall mit Hülkenberg, weswegen er im Fürstentum um drei Startplätze nach hinten versetzt wird. Und Überholen ist im Fürstentum kaum möglich. Grosjean gibt aber nicht auf - und setzt auf das Kurzzeitgedächtnis in der Szene: "Wenn ich in den nächsten drei oder  vier Rennen in die Top Fünf fahre, ist Grosjean der Held. Von der Zero zum Hero."

Quelle: ntv.de, Marco Heibel, sid

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