Formel1

Vettel schafft es in die Punkte Hadernder Verstappen muss sich für WM-Titel gedulden

Verstappen erlebte das Rennen mal mitten im Feld.

Verstappen erlebte das Rennen mal mitten im Feld.

(Foto: dpa)

Die Formel 1 hat noch keinen Weltmeister für dieses Jahr: Max Verstappen schafft den frühen Coup in Singapur nicht. Bei einem Rennen mit sechs Ausfällen fährt derweil Sebastian Vettel in die Punkte. Mick Schumacher hat mal wieder Pech.

Max Verstappen schimpfte, er drängelte im zähen Verkehr von Singapur, verbremste sich übel - und hatte nach zwei frustrierend langen Stunden Gewissheit: Die Titelparty ist vertagt, die Siegesserie gerissen, und das Feuerwerk am Nachthimmel knallte nur für seinen Teamkollegen. Sergio Perez gewann einen langweiligen Grand Prix im Stadtstaat vor dem Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz, weite Teile des Rennens verbrachte das Feld hinter dem Safety-Car.

Für Verstappen stand nach zuletzt fünf Siegen am Ende eines frustrierenden, verregneten Wochenendes nur Platz sieben, der Red-Bull-Star haderte und schimpfte viel in Singapur - dabei sind die Aussichten ja weiter blendend: Am kommenden Sonntag in Japan eröffnet sich die nächste Chance, dann kann er seinen zweiten WM-Titel sogar erstmals aus eigener Kraft holen.

In Singapur dagegen hätte er einen Sieg und ganz schlechte Ergebnisse von Perez und Leclerc gebraucht, genau das Gegenteil passierte. Leclerc (104) und Perez (106) verkürzten ihren Rückstand auf Verstappen, er braucht nun einen Sieg in Suzuka inklusive Bonuspunkt für die schnellste Runde für den Titel vier Rennen vor Schluss. An den verbleibenden fünf Grand-Prix-Wochenenden sind noch 138 Punkte zu gewinnen.

Schumacher im Pech

"Das war meine beste Leistung. Ich habe alles für den Sieg gegeben", sagte Perez: "Die letzten paar Runden waren sehr intensiv. Das Team hat gesagt, dass ich den Abstand vergrößern muss." Für den Mexikaner war es der vierte Grand-Prix-Sieg und der zweite der Saison - allerdings musste er um diesen zittern: Eine halbe Stunde nach Rennende sollte Perez bei den Rennkommissaren vorsprechen, weil er womöglich hinter dem Safety Car nicht den vorgeschriebenen Mindestabstand von zehn Wagenlängen eingehalten hatte. Zwar bestrafte der Motorsport-Weltverband Fia den Red-Bull-Piloten mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Das reichte jedoch nicht, damit der 32-Jährige einen Platz verliert.

Sebastian Vettel, mit fünf Erfolgen noch immer Rekordsieger in Singapur, ergatterte bei seinem letzten Auftritt im Nachtrennen als Achter immerhin mal wieder Punkte im Aston Martin. Mick Schumacher war erstmals in Singapur am Start und lange ordentlich unterwegs. Eine unverschuldete Kollision mit George Russell im Mercedes warf ihn letztlich aber zurück auf Rang 13. Auf einen neuen Vertrag bei Haas wartet Schumacher weiterhin.

Für Verstappen indes hatte sein Geburtstagswochenende schon mit einigen Pannen begonnen. Am Freitag, seinem 25. Ehrentag, verpasste er viel Trainingszeit, weil sein Team schier endlos am Setup herumschraubte. Am Samstag dann lag er auf abtrocknender Strecke im Qualifying zwar auf Bestzeitkurs - doch Red Bull hatte sich verkalkuliert: Verstappen ging auf der letzten schnellen Runde das Benzin aus.

Der Niederländer schimpfte lautstark und öffentlich, "inakzeptabel" und "beschissen" sei ein solcher Fehler. Und am Sonntag folgte gleich das nächste Unheil. Zunächst von oben und für alle: Starkregen sorgte für eine Verschiebung des Starts um eine Stunde. Und dann für Verstappen selbst: Mit dem achten Startplatz hatte er ohnehin bereits gehadert, die ersten Runden allerdings absolvierte er dann sogar außerhalb der Top 10. Gleich auf den ersten Metern fiel er zurück.

"Komplett aufgesetzt"

An der Spitze eroberte sein Teamkollege Perez derweil die Führung, setzte sich knapp vor das Ferrari-Duo Leclerc und Sainz. Weiter hinten hatte Vettel einen guten Start von Rang 13, war eine ganze Weile als Achter unterwegs, bis Verstappen vorbeiging. Dann wurde das Geschehen wegen zahlreicher leichter Unfälle langatmig. Zweimal rückte das echte Safety-Car aus, dreimal wurde das Rennen mit dem virtuellen Safety-Car ausgebremst. Verstappen kam in dieser Phase kaum mal voran, und irgendwann wurde er offenbar ungeduldig: Mit zu viel Schwung griff er Lando Norris im McLaren an, verbremste sich schwer, schoss in eine Auslaufzone.

"Ich habe komplett aufgesetzt", funkte er an die Box und fuhr dem sehr dezimierten Feld nun erstmal hinterher. Mit erneut frischen Reifen schaffte Verstappen es dann zumindest noch in die Punkte.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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