Illegale Mercedes-Kopie Harte Strafe für Formel-1-Team Racing Point
07.08.2020, 11:33 UhrAuf den Vorwurf folgt nun das Urteil: Der Automobil-Weltverband bestraft das Formel-1-Team Racing Point in der Kopier-Affäre hart. Der Rennstall soll die Bremsbelüftungen seines Boliden nicht selbst entworfen, sondern das Design von Mercedes kopiert haben.
Der Automobil-Weltverband hat den Racing-Point-Rennstall in der Kopier-Affäre hart bestraft. Wie die FIA in einem 14-seitigen Urteil samt Begründung bekannt gab, wird das Team um Ersatzpilot Nico Hülkenberg mit 400.000 Euro Geldstrafe und dem Abzug von 15 WM-Punkten in der Konstrukteurswertung belegt. Racing Point hat 24 Stunden Zeit, Protest anzukündigen. "Wir müssen das Urteil verdauen und mehr Informationen einholen", sagte Teamchef Otmar Szafnauer bei Sky.
Konkurrent Renault hatte nach dem zweiten Saisonrennen im österreichischen Spielberg sowie den folgenden Läufen in Budapest und Silverstone Protest gegen den RP20 eingelegt. Die Franzosen warfen Racing Point vor, die vorderen und hinteren Bremsbelüftungen ihres diesjährigen Formel-1-Rennwagens nicht selbst entworfen, sondern das Design von Mercedes unerlaubt kopiert zu haben.
Das Strafmaß der Kommissare bezieht sich nur auf den Großen Preis der Steiermark am 9. Juli, bezüglich der weiteren Proteste beließ es das Gremium bei Verwarnungen. Dieses Strafmaß sei "verhältnismäßig" gemessen am Gesamtvergehen, begründete die FIA. Die Punktabzüge wie auch die Geldstrafen verteilen sich je zur Hälfte auf die Wagen der Stammpiloten Lance Stroll und Sergio Perez. Racing Point lag vor dem Urteil mit 42 Zählern auf Rang fünf der Konstrukteurswertung.
Der Racing Point sieht dem Weltmeister-Silberpfeil von 2019 auffallend ähnlich, der Bolide hatte wegen seiner Lackierung sehr schnell seinen Spitznamen weg: Pinker Mercedes. Das britische Team übernimmt regelkonform die Motoren sowie mehrere Teile, einschließlich der Aufhängung, von Mercedes. Kopieren ist in der Formel 1 nur anhand von Fotos erlaubt.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa