Hülkenberg verpasst Top 10 knapp Red Bull fährt Debakel und Pole bei McLaren-Sensation ein
08.07.2023, 17:17 Uhr
Auf der Strecke und in der Fahrerwertung: Verstappen vor Perez.
(Foto: IMAGO/Action Plus)
So langsam wird es peinlich: Red-Bull-Pilot Sergio Perez verpasst im besten Auto dieser Formel-1-Saison zum fünften Mal in Folge die Top Ten im Qualifying. Weltmeister Max Verstappen holt derweil die Pole in Großbritannien. McLaren glänzt mit den Plätzen zwei und drei.
Max Verstappen steht dort, wo er beim Start eines Formel-1-Rennens immer steht: ganz vorne. Hinter dem Red-Bull-Fahrer geschah beim Qualifying zum britischen Grand Prix in Silverstone allerdings Ungewöhnliches. Die beiden McLaren-Fahrer Lando Norris und Oscar Piastri flogen in den letzten beiden Runden auf die Startplätze zwei und drei. "Ich war schon überrascht, diese beiden Jungs da zu sehen", sagte Verstappen: "Ein toller Job, den sie gemacht haben."
Norris freute sich über den Erfolg vor seinem Heimpublikum, haderte aber ein bisschen mit der vertanen Chance, sogar Startplatz eins zu erobern. "Max macht halt immer alles kaputt", sagte er mit einem breiten Grinsen. Der 22-jährige Piastri, erst seit Saisonbeginn in der Formel 1 dabei, stolperte verbal ein bisschen durch sein Statement. "Ich habe sowas noch nicht erlebt, es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich hab da am Ende noch eine Superrunde zusammengekriegt."
Hat er - und damit den Etablierten eine lange Nase gedreht. Auf den Plätzen vier und fünf folgten die beiden Ferrari mit Charles Leclerc und Carlos Sainz, direkt dahinter reihte sich Mercedes mit George Russell und Rekordweltmeister Lewis Hamilton ein. In der Nacht zuvor hatte Mick Schumacher bis 2.15 Uhr am Mercedes-Simulator die optimalen Daten gesucht - dennoch reichte es für Russell und Hamilton nicht für ganz vorne.
Red Bull auf den Spuren von Prost und Senna
Dort herrscht einsam Max Verstappen, obwohl der sich einen seltenen Fauxpas leistete. Beim Rausfahren aus der Box geriet sein Red Bull ins Schlingern und prallte gegen die Mauer, dabei wurde der Frontflügel dermaßen beschädigt, dass er ausgetauscht werden musste. Schlimmer noch erwischte es Sergio Perez, der zum wiederholten Mal im Q1 ausschied und beim Start nur auf Platz 16 steht. Durch die nachträgliche Disqualifikation von Valtteri Bottas rückt Perez immerhin auf Position vor. Der Finne hatte nicht die erforderliche Restmenge Kraftstoff im Tank und muss deshalb von ganz hinten starten.
Wesentlich besser lief es für Nico Hülkenberg, der im Haas als Elfter knapp die Top Ten verpasste. Für Perez dagegen kommt es einem Debakel gleich, dass er zum fünften Mal in Folge (!) mit dem besten Auto die Top Ten verpasst.
Seit dem Rennen in Miami Anfang Mai hat Verstappen jeden Grand Prix gewonnen, ein Sieg am Sonntag (16 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) wäre der sechste in Serie. Diese Marke erreichten in der Geschichte der Formel 1 bislang nur Sebastian Vettel, Alberto Ascari, Michael Schumacher und Nico Rosberg.
Noch länger dauert die Serie seines Rennstalls an. In dieser Saison hat Red Bull jeden Grand Prix gewonnen, neun Siege in Folge sind es bislang - besser ist nur McLaren im Jahr 1988 gestartet, mit Ayrton Senna und Alain Prost holte das Team damals die ersten elf Siege der Saison. Überhaupt Prost: Auf den Tag genau vor 33 Jahren, am 8. Juli 1990, holte der viermalige Weltmeister bei seinem Heim-Grand-Prix in Frankreich den 100. Formel-1-Sieg für Ferrari.
Während Prost in seiner Karriere 199 Grand Prix und vier WM-Titel gewann, könnte die Formel-1-Laufbahn des jungen Niederländers Nyck de Vries schon bald zumindest vorläufig beendet sein. In Silverstone verdichteten sich die Gerüchte, dass de Vries schon beim nächsten Rennen auf dem Dünenkurs von Zandvoort durch den australischen Altmeister Daniel Ricciardo ersetzt werden soll.
Quelle: ntv.de, tsi/sid