Formel1

Problem-Bolide "Suzie" zickt Red Bull kämpft um Vettel

Noch kann Vettel gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht. Wie lange der Spaß mit "Suzie" währt, ist ungewiss.

Noch kann Vettel gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht. Wie lange der Spaß mit "Suzie" währt, ist ungewiss.

(Foto: dpa)

Formel-1-Rennstall Red Bull schwächelt, Schuld ist "Suzie" - so heißt Sebastian Vettels Auto für die neue Saison. Der Motor will nicht, wie er soll, und überhaupt: Der Vierfach-Weltmeister fährt bisher nur hinterher. Jetzt wächst die Sorge um seinen Abgang.

Mit Kritik an seiner zickigen "Suzie" hält sich Sebastian Vettel weiter auffallend zurück, beim schwächelnden Red-Bull-Team wächst in der Krise dennoch die Angst vor einem vorzeitigen Abgang des Weltmeisters. "Wenn dieser desaströse Zustand sich nicht bald ändert, könnte ich es ihm nicht verübeln, wenn er über einen Wechsel nachdenkt", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko der "Bild"-Zeitung.

"Ich kann gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht." Mit solchen Aussagen verbreitet Vettel kurz vor dem Start der Formel-1-Saison am Sonntag (7 Uhr/RTL und im Liveticker bei n-tv.de) in Melbourne zwar demonstrativ Optimismus, auch geht er von schnellen Verbesserungen aus. Doch Fakt ist: Mit einer Rolle als Mitläufer gibt sich der viermalige Champion, der offiziell noch einen Vertrag bis 2015 besitzt, nicht zufrieden. Vettel will dominieren - genau wie in den vergangenen Jahren. Noch ist jedoch fraglich, ob oder wann ihm Red Bull das nach den tief greifenden Regeländerungen im Winter garantieren kann.

"Suzie" fährt noch hinterher

Wechselgedanken scheinen bei anhaltenden Schwierigkeiten die logische Folge zu sein. Der neue Turbomotor von Renault macht große Probleme, auch das Gesamtpaket des RB10, den der Heppenheimer auf den Namen "Suzie" taufte, passt – noch - nicht. Bei den Tests in Jerez und Bahrain fuhr das Weltmeisterteam entweder hinterher oder stand in der Box. In Melbourne soll nun aber angeblich alles besser werden.

Der 26 Jahre alte Vettel versicherte, dass Red Bull in Australien ein runderneuertes Auto auf die Strecke stellen wird. Trotzdem ist es mehr als unwahrscheinlich, dass Vettel damit sofort um den Sieg mitfahren kann und ein ernsthafter Konkurrent für Mercedes oder Ferrari ist. "Wenn wir mit beiden Autos in den Punkten landen, wäre das ein sehr solides Resultat. Damit sollten wir zufrieden sein", sagte Vettels neuer Teamkollege Daniel Ricciardo. Der Australier ersetzt in diesem Jahr seinen Landsmann Mark Webber, will sich mit der Rolle des zweiten Mannes aber nicht zufriedengeben. "Ich erwarte einen großen Wettbewerb mit Seb", sagte der 24-Jährige.

"Jede Runde ist wichtig"

Der Wettbewerb beginnt an diesem Freitag (ab 2.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Dann geht Vettel mit seiner "Suzie" im Albert Park beim ersten Training erstmals auf die Rennstrecke. "Wir werden stärker und stärker", versicherte Ricciardo derweil. Wichtig sei es jetzt, "sehr viele Runden zu fahren. Umso mehr wir auf der Strecke sind, desto mehr werden wir uns verbessern. Jede Runde ist wichtig, um den Rückstand zu verringern." Doch dieser ist noch enorm. Gerade die Mercedes-Silberpfeile mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton scheinen dank ihres starken neuen Motors bereits weit enteilt zu sein.

Vettel bleibt jedoch gelassen. Gerade erst lud er sein Team zum traditionellen Essen in ein Nobelrestaurant ein, dort wurde - wie in jedem Jahr - über den Namen des neuen Boliden entschieden. "Wir nennen sie Suzie. Es gibt keinen speziellen Grund dafür, uns gefällt einfach der Name", erklärte Vettel auf seiner Homepage.

"Suzie" wird nun die Nachfolgerin von "Hungry Heidi", mit der Vettel 2013 überlegen seinen vierten Titel in Serie und zuletzt neun Triumphe in Serie gefeiert hatte. In der Vergangenheit war die Namenswahl mit "Randy Mandy" oder "Kate's Dirty Sister" deutlich extravaganter. Doch Vettel hat aktuell ganz andere Probleme, als sich spektakuläre Kosenamen auszudenken.

Quelle: ntv.de, Thomas Wolfer, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen