"Wir sind zurück, um zu gewinnen" Renault plant Angriff auf Formel-1-Spitze
03.02.2016, 16:02 Uhr
Wir stellen vor: den neuen Renault-Werksboliden.
(Foto: dpa)
Nach der Winterpause meldet sich die Formel 1 allmählich wieder zurück. Renault wird zum Frühstarter und stellt als erster Rennstall seinen neuen Boliden vor. Ein junges Fahrerduo soll schnell für Erfolge sorgen. Doch eine Renault-Legende warnt den Rennstall.
46 Tage vor dem Start der Formel-1-Saison hat Rückkehrer Renault als erstes Team sein neues Auto enthüllt. Der Däne Kevin Magnussen und der Brite Jolyon Palmer werden den RS16 des neuformierten Rennstalls steuern. Der französische Autobauer hatte zuvor das Privatteam Lotus übernommen und fährt in diesem Jahr wieder mit einer Werksmannschaft in der Königsklasse des Motorsports.
Renault-Chef Carlos Ghosn gab als Ziel "Podiumplatzierungen in den kommenden drei Jahren" aus. Sportchef Jerome Stoll sagte: "Renault ist zurück, um zu gewinnen. Wir haben das Budget, wir haben das Talent, wir haben den Willen und die Leute, um das zu schaffen." Der viermalige Weltmeister Alain Prost mahnte allerdings zur Geduld. "Es macht keinen Sinn, die Menschen anzulügen", sagte der Renault-Markenbotschafter: "Das erste Jahr wird sehr schwierig sein. Sie brauchen Geduld."
MercedesGP | Lewis Hamilton | |
Nico Rosberg | ||
Ferrari | Sebastian Vettel | |
Kimi Räikkönen | ||
Williams | Valtteri Bottas | |
Felipe Massa | ||
Red Bull | Daniil Kwjat | |
Daniel Ricciardo | ||
Force India | Nico Hülkenberg | |
Sergio Pérez | ||
Renault | Kevin Magnussen | |
Jolyon Palmer | ||
Toro Rosso | Carlos Sainz jr. | |
Max Verstappen | ||
Sauber | Marcus Ericsson | |
Felipe Nasr | ||
McLaren Honda | Fernando Alonso | |
Jenson Button | ||
Haas F1 Team | Romain Grosjean | |
Esteban Gutiérrez | ||
Manor Racing | Pascal Wehrlein | |
offen |
Denn der Autobauer geht mit dem jungen Fahrerduo ein gewisses Wagnis ein. Der 23 Jahre alte Magnussen hatte Ende 2013 nach nur einer Saison sein Stammcockpit bei McLaren an Fernando Alonso verloren. Nun erhält er bei Renault seine zweite Bewährungschance im Grand-Prix-Zirkus. Magnussen profitierte wohl davon, dass der bisherige Lotus-Stammfahrer Pastor Maldonado wegen des Ölpreisverfalls nicht mehr genügend Sponsorenmillionen aus seiner Heimat Venezuela mitbringen konnte und daher ausgemustert wurde.
Großer Name, wenig Erfahrung
Der 25 Jahre alte Palmer hat bislang lediglich als Testfahrer Kilometer in einem Formel-1-Auto gesammelt. Er ist der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jonathan Palmer, der in den 80-er Jahren 82 Rennen bestritt. Palmer ersetzt den Franzosen Romain Grosjean, der von Lotus zum neuen Haas-Rennstall gewechselt ist.
Der neue Renault wurde in einer überwiegend schwarzen Lackierung vorgestellt. Das charakteristische Gelb ist lediglich auf den Seitenkästen und an Front- und Heckflügel zu finden. Offen ist noch, ob das Auto auch so beim Saisonauftakt in Melbourne am 20. März aussehen wird. Die Formel-1-Konkurrenz um Mercedes und Ferrari zeigt ihre neuen Boliden zumeist erst kurz vor dem Beginn der Testfahrten in Barcelona. Vom 22. bis 25. Februar werden die Teams dort die ersten Proberunden für die kommende WM drehen.
Wehrlein hofft auf Manor-Cockpit
Renault hatte Ende des vergangenen Jahres nach langen Verhandlungen den verschuldeten Lotus-Rennstall übernommen und so die Rückkehr als Werksteam perfekt gemacht. Der Sitz des Teams bleibt weiterhin das englische Enstone, Mit Magnussen und Palmer setzt Renault setzt allerdings auf eine komplett neue Fahrerpaarung.
Damit ist für die kommende Saison einzig die Fahrerpaarung des Manor-Rennstalls noch offen. Auch gut sechs Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne (20. März) darf Pascal Wehrlein weiter auf den Sprung in die Königsklasse des Motorsports hoffen. Der DTM-Champion in Diensten von Mercedes ist heißer Anwärter auf einen Platz bei Manor, das ab der kommenden Saison von Motoren mit dem Stern angetrieben wird.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid