"Was hat ihn da geritten?" Rosberg versteht Laudas Wut nicht
07.12.2016, 15:05 Uhr
Uneins.
(Foto: imago/HochZwei)
Nico Rosberg will nach seinem Titelgewinn nicht mehr Formel 1 fahren. Ein großes Problem damit hat Niki Lauda. Der Mercedes-Teamaufseher wettert tüchtig gegen den Weltmeister. Der wiederum versteht gar nicht, was Lauda eigentlich von ihm will.
Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hat sich gegen die Kritik von Mercedes-Teamaufseher Niki Lauda an seinem plötzlichen Rücktritt gewehrt. "Ich verstehe nicht, was Niki da geritten hat. Irgendwas muss er falsch verstanden haben", sagte Rosberg der "Zeit". Der dreimalige Champion Lauda hatte sich verärgert darüber gezeigt, dass Rosberg das Team nicht früher über seine Abschiedspläne informiert hatte. Rosberg habe den Rennstall mit seinen 1200 Mitarbeitern "voll im Regen" stehen lassen, wetterte Lauda. "Nico hätte uns ja vorwarnen können."
Der 31-Jährige hingegen erklärte, er hätte sich sogar "lieber Zeit bis Weihnachten mit der Verkündung des Rücktritts gelassen, aber das hätte ich dem Team nicht antun können". Mercedes-Teamchef Toto Wolff habe die Entscheidung verstehen können, betonte Rosberg. Der Wiesbadener unterstrich, alles getan zu haben, um seinem Mercedes-Team Planungssicherheit zu geben.
Zu Laudas Kritik erklärte Toto Wolff: "Niki ist ein sehr rational denkender Mensch und solche emotionalen Entscheidungen liegen ihm nicht. Insofern ist sein Denken zu verstehen, gerade wenn man weiß, wie der Niki funktioniert. Es gibt in seiner Gedankenwelt keine Herzensangelegenheit, der man folgt, und keine emotionale Entscheidung, weil zu viele rationale Gründe dagegen sprechen, das beste Auto gerade als Weltmeister aufzugeben." Was Lauda also meine sei, "dass wir als Team in einer Situation sind, ein Problem lösen zu müssen, das dadurch ausgelöst worden ist."
Der gebürtige Wiesbadener Rosberg hatte fünf Tage nach seinem ersten Titelgewinn seine Formel-1-Laufbahn beendet, obwohl er noch einen Vertrag bei Mercedes bis Ende 2018 hatte. "Mein Leben gehört mir", sagte Rosberg. Der Weltmeister will sich nun zunächst ganz auf seine Familie konzentrieren. Mercedes hingegen muss schnell einen Nachfolger für ihn finden. Als Favoriten gelten Mercedes-Youngster Pascal Wehrlein, der zuletzt für Manor fuhr, und McLaren-Routinier Fernando Alonso.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa