Deutsche F1-Piloten enttäuschen Rotes Monza jubelt über Leclercs Ferrari-Pole
10.09.2022, 17:11 Uhr
Gerade noch in der Boxengasse, jetzt schon auf der Pole: Charles Leclerc.
(Foto: IMAGO/Motorsport Images)
Beim Qualifying zum Großen Preis von Italien enttäuschen die Formel-1-Piloten Mick Schumacher und Sebastian Vettel. Sie scheiden bereits in Q1 aus. Das interessiert in Monza nicht. Die Fans jubeln über die Pole für Ferrari-Pilot Charles Leclerc, Weltmeister Verstappen erwartet eine Strafe.
Charles Leclerc strahlte nach seiner Traumrunde und gab den jubelnden Tifosi Hoffnung auf einen Sieg beim Ferrari-Heimspiel. "Wahnsinn", sagte der Fanliebling, nachdem er in Monza auf die Pole Position zum Großen Preis von Italien (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) gerast war - und das Autodromo Nazionale zum Beben gebracht hatte: "Hoffentlich können wir morgen wie 2019 abliefern." Vor drei Jahren hatte Leclerc in Monza gewonnen und eine Party in "Rot" gefeiert.
Leclerc setzte sich im Qualifying auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke etwas überraschend vor Weltmeister Max Verstappen im Red Bull (+0,145) durch und drehte in 1:20,161 Minuten die schnellste Runde. Dritter wurde Leclercs Teamkollege Carlos Sainz jr. (+0268/Spanien). Aber: Wie knapp die Hälfte aller Fahrer werden auch Verstappen und Sainz wegen Motor- oder Getriebewechseln in der Startaufstellung strafversetzt. Verstappen verliert fünf Plätze, Sainz sogar 15.
"Es war knapp. Aber natürlich haben wir auf etwas mehr Abtrieb gesetzt. Für die schnelle Runde ist das vielleicht nicht ideal, aber morgen können wir ziemlich gut sein", sagte Verstappen, der noch nie in Monza gewonnen hat, gelassen: "Natürlich müssen wir von etwas weiter hinten losfahren, aber die Runde war gut, hat Spaß gemacht. Es wird ein spannender Kampf morgen."
Verstappen trotz Strafe Favorit
Selbst auf dem Podium stand Verstappen in Monza noch nie, doch der 24-Jährige hinterließ in den Rennsimulationen einen ganz starken Eindruck - und gilt bei vielen Experten trotz seiner Startplatz-Strafe als Favorit auf den Sieg. Und: Zwei seiner letzten vier Triumphe fuhr er von zweistelligen Startplätzen ein.
In der WM-Wertung sieht es für Verstappen sowieso bestens aus, mittlerweile hat er 109 Punkte Vorsprung auf "Verfolger" Leclerc. Damit braucht Verstappen in den letzten sieben Rennen nur vier zweite und einen fünften Platz, um seinen Titel zu verteidigen - vorausgesetzt Leclerc gewinnt jedes Rennen und holt die Bonuspunkte.
Mick Schumacher (Haas) und Sebastian Vettel (Aston Martin) profitieren von der Strafenflut. Schumacher wurde nach einem Verbremser nur Letzter, Vettel landete auf Rang 17 - beide werden in der Startaufstellung aber nach vorne gespült. Kurios: Schumacher erhält auch eine Strafe von 15 Plätzen, aber mindestens drei Konkurrenten erhalten ein noch größeres Handicap und müssen vom Ende des Feldes starten.
Wegen technischer Probleme hatte Schumacher im Training viel Zeit verpasst - ein Rückschlag für den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher, der bekanntlich noch um einen neuen Vertrag für die kommende Saison kämpft - dafür sind Punkte Pflicht. "Es wird schwierig", sagte er bei Sky über das Rennen: "Mal schauen, was wir machen können."
Im "Temple of Speed" in Monza hagelte es ähnlich wie in Spa wieder einmal Strafen wegen Umbauarbeiten: Neben Verstappen, Sainz und Schumacher trifft es auch Lewis Hamilton, Kevin Magnussen, Sergio Perez, Valtteri Bottas, Yuki Tsunoda und Esteban Ocon.
Quelle: ntv.de, sue/sid