Ecclestone spricht Klartext Spott für Superstar: Lewis Hamilton "entgleitet bei Ferrari alles"
04.11.2025, 11:02 Uhr
Lewis Hamilton fährt im Ferrari in der Regel hinterher.
(Foto: IMAGN IMAGES via Reuters Connect)
Bernie Ecclestone richtet gnadenlos: Lewis Hamiltons Mission bei Ferrari sei inzwischen nur noch ein "Marketing-Projekt", sagt der einstige Formel-1-Boss. Im sich dramatisch zuspitzenden WM-Kampf positioniert sich die Legende klar.
Bernie Ecclestone findet harte Worte für das im ersten gemeinsamen Jahr völlig unbefriedigende Engagement von Rekordweltmeister Lewis Hamilton bei Ferrari: "Es entgleitet ihm dort alles. Er wollte dort Weltmeister werden und ist nun überrascht, dass er es nicht schafft", sagte der ehemalige Formel-1-Boss im Interview mit RTL/ntv und "sport.de".
Hamilton war vor der Saison unter gewaltigem Getöse von Mercedes zur Scuderia gewechselt, die Ankunft des erfolgsverwöhnten Briten sorgte unter den Ferraristi für Euphorie, die man rund um Maranello zuletzt in der goldenen Ära des Michael Schumacher erlebt hatte. Doch schnell kehrte Frust ein, immer wieder schimpfte Hamilton über Auto und Taktik. Mit dem Ausgang der WM haben weder Fahrer noch Team etwas zu tun. Hamilton, wie Michael Schumacher siebenmaliger WM-Champion, sei zwar einer der Besten der letzten zehn Jahre, sagte Ecclestone: "Aber nicht der Beste. Nun ist es eher ein finanzielles Marketing-Projekt. Ich glaube, dass er in der Zukunft mehr mit Mode machen wird."
"Ferrari braucht an der Spitze einen Diktator"
Ferrari hatte Superstar Hamilton geholt, um nach ewiger Zeit endlich mal wieder Titel zu holen. Der letzte Fahrer, der die Formel-1-Krone für die Scuderia geholt hatte, war Kimi Raikkönen - und das ist 18 Jahre her. "In diesem Jahr hätten sie Weltmeister werden können, aber dazu hätten sie Max Verstappen gebraucht", glaubt Ecclestone. "Das Problem ist, Ferrari braucht an der Spitze einen Diktator, um Erfolg zu haben. Dort wird nicht italienisch gesprochen, sondern ferrarisch. Jeder in Italien redet dort mit und mischt sich ein, was richtig und was falsch ist. Teamchef Frederic Vasseur ist zu schwach, kein Diktator."
Die letzte Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewann das stolze Team 2008. Hamilton liegt in der Fahrerwertung derzeit auf Platz 6 und hat 111 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Lando Norris. In der laufenden Saison konnte der 40-Jährige, der in seiner Karriere bisher 105 Rennen gewann, noch keinen Grand-Prix-Sieg bejubeln.
Im sich dramatisch zuspitzenden WM-Kampf setzt Ecclestone darauf, dass der einst weit abgeschlagene Serienweltmeister Max Verstappen seine furiose Aufholjagd auf die zwischenzeitlich enteilten McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri krönen werde: "Ich glaube, Max wird gewinnen und es wieder schaffen. Er hat das Spezielle, das Außergewöhnliche. Und beim nächsten Rennen in Brasilien könnte das Wetter wechselhaft werden, auch mit Regen. Verstappen wird das dort gut machen. Die beiden McLaren-Fahrer sind gut, das Auto ist super, aber Verstappen ist der Besondere, der beste Racer, kein Politiker, sondern ein echter Rennfahrer." Vier Rennen vor Saisonende führt Norris (357) mit einem Punkt vor Piastri, Serienweltmeister Verstappen hat sich auf 36 Punkte an den Spitzenreiter herangekämpft.
Quelle: ntv.de, ter