F1 entgeht Drama in Imola Stroll rast knapp an Streckenposten vorbei
03.11.2020, 07:17 UhrFormel 1 im Glück: Beim Großen Preis der Emilia-Romagna am vergangenen Wochenende in Imola entgeht die Königsklasse nur knapp einer schweren Tragödie. Racing-Point-Pilot Lance Stroll rast mit hohem Tempo an einem Streckenposten vorbei, er wurde offenbar nicht gewarnt.
Wie wahnsinnig gefährlich die Strecke in Imola sein kann, das weiß die Formel-1-Welt seit dem tragischen Rennwochenende 1994 zu gut. Beim Comeback zum Großen Preis der Emilia-Romagna fuhren die Piloten am Wochenende auf einem veränderten Kurs in einer weitaus sichereren Königsklasse als noch Ayrton Senna und Roland Ratzenberger vor 26 Jahren. Und doch bringt dieser Sport noch immer Lebensgefahr mit sich, wie nun Cockpitaufnahmen von Lance Stroll aus dem Rennen zeigen. Denn ein Streckenposten entging nur knapp der nächsten Imola-Tragödie.
Auslöser der Situation war der Crash von Red-Bull-Star Max Verstappen in Runde 50, der eine Safety-Car-Phase mit sich brachte. Dabei leistete sich Williams-Pilot George Russell einen peinlichen Patzer, setzte sein Auto trotz des verlangsamten Tempos in die Wand. Streckenposten mussten die Stelle, an der der Brite seinen Williams zerlegte, reinigen, damit das Safety Car wieder in die Boxengasse abbiegen konnte. Doch noch bevor die Marshalls mit ihrer Aufgabe fertig waren, gab die Rennleitung ein Kommando ab: Die überrundeten Fahrer sollten das Safety Car überholen und sich zurückrunden.
"Die Marshalls müssen von der Strecke!"
Betroffen waren die Autos von Sebastian Vettel, Romain Grosjean, Nicholas Latifi, Antonio Giovinazzi, Kimi Räikkönen und eben Lance Stroll. Sie alle machten sich auf den Weg auf eine schnelle Runde, um Anschluss ans Feld zu bekommen. Als die ersten von ihnen Kurve zehn und elf erreichten, reagierte Vettel blitzschnell - nahm Tempo raus und funkte an seine Box eine Warnung, die auch die Rennleitung hörte: "Da sind Streckenposten auf der Strecke. Das ist sehr, sehr gefährlich! Sagt ihnen, dass sie runter müssen. Die Marshalls müssen von der Strecke!"
Grosjean wurde daraufhin von seiner Crew gewarnt, ging ebenfalls vom Gas. Stroll erreichte aber kein Funkspruch. Die Onboard-Bilder zeigen, dass er mit hoher Geschwindigkeit knapp an den Streckenposten vorbeiraste. Ein Wahnsinn. Warum die Steckenposten aber noch arbeiteten und dennoch das Signal zum Zurückrunden kam, ist unklar. Noch hat sich die FIA nicht zu dem Vorfall geäußert.
Quelle: ntv.de, tno/RTL.de