Formel1

An der F1-Spitze nichts Neues? Verstappen glaubt skeptischem Hamilton kein Wort

Wer ist hier der Boss?

Wer ist hier der Boss?

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Ist die Sorge echt oder nur ein Fake? Haben Lewis Hamilton und Mercedes tatsächlich Probleme? Im Fahrerlager ist man angesichts des Understatements der Silberpfeilte skeptisch. Beibt noch die Frage, ob das Reglement wirklich neue Sieger bringt? Ab Freitag gibt es in Bahrain Antworten.

Lewis Hamilton glaubt nicht an den Sieg. Max Verstappen wiederum glaubt Lewis Hamilton kein Wort. Die Ungewissheit ist groß vor dem Auftakt der Formel 1, wer ist schnell, wer nicht? Am Wochenende gibt es endlich Antworten in Bahrain - nur einer muss sich noch länger gedulden: Sebastian Vettel wird bis auf Weiteres gar nicht wissen, wie sich sein neuer Aston Martin im Rennen anfühlt. Denn einen Tag vor dem ersten freien Training hat Corona mal wieder zugeschlagen in der Königsklasse, diesmal hat es Vettel erwischt. Erneut wird daher Nico Hülkenberg ein kurzfristiges Comeback geben, der Rheinländer sitzt schon am Freitag im Aston Martin.

Eine komplizierte Aufgabe im komplett neuen Boliden, aber unkompliziert ist die Formel 1 gerade für niemanden. "Keiner hat bisher alles gezeigt", sagt Weltmeister Verstappen vor dem Rennen am Sonntag (16 Uhr im Liveticker bei ntv.de), und keiner weiß so recht, wer der Schnellste ist. Schließlich könnte das neue Reglement das Feld durcheinandergewirbelt haben, die bisherigen Testfahrten gaben wohl nur geringen Aufschluss. Mit Blick auf Hamilton gibt es bislang zwei Glaubensrichtungen, und vereinfacht lässt sich sagen: Die eine vertritt man bei Mercedes, die andere vertritt der Rest des Fahrerlagers.

"Typisch Mercedes"

"Im Moment denke ich nicht, dass wir um Siege kämpfen können", sagte Hamilton während der Tests, die ebenfalls in Bahrain stattfanden. Sein Auto kämpft besonders mit dem Hüpfen auf der Geraden, eine Kinderkrankheit des neuen Aerodynamik-Konzepts. Verstappen und Red Bull allerdings sind skeptisch, "das ist doch immer so", sagt der Niederländer: Mercedes schiebe die Favoritenrolle traditionell von sich. So sieht man das auch bei Ferrari, dem anderen Team, das in den Tests besonders gut wirkte. "Typisch Mercedes" sei dieses Understatement, sagt Carlos Sainz, "und dann kommen sie zum Rennen und pusten alle weg."

Die Hoffnung, dass weder Mercedes noch Red Bull die Formel 1 2022 dominieren, ist allgemein noch recht groß. Unter dem neuen Kostendeckel mussten alle Teams neue Autos bauen, theoretisch könnte also jeder Rennstall die entscheidende Idee gehabt haben. Nicht jeder glaubt, dass das realistisch ist. "Es wird leider alles so bleiben, wie es war", sagt etwa Ralf Schumacher im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung": "Ich glaube nicht, dass sich etwas daran ändert, welche Protagonisten um den Titel mitfahren werden."

Hinter den Topteams winkt neue Ordnung

Auch der Kostendeckel, so der Experte, helfe nur bedingt: "Die Teams werden deshalb nicht intelligenter oder weniger intelligent. Und kleinere Teams werden niemals mit den riesengroßen Infrastrukturen von Red Bull oder Mercedes mithalten können." Hinten und in der Mitte allerdings könnte sich wirklich alles neu ordnen, Mick Schumacher hofft mit seinem zuletzt abgeschlagenen Haas-Rennstall auf einen Sprung.

Den will eigentlich auch Vettel machen, Corona bremst ihn nun aber aus, angesichts ohnehin geringer Testzeiten ist das ein Rückschlag. Dem Vernehmen klagt er aber nicht über Symptome. Aston Martin wird nun mit Hülkenberg in die neue Ära starten, der 34-Jährige hat seit seinem Aus als Stammpilot 2019 schon Erfahrungen mit Kurz-Comebacks: Bereits zum vierten Mal kehrt er ins Cockpit zurück, jedes Mal war Corona der Grund.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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