Englischer Verband muss zahlen Milde Strafe für "abscheuliche" Laser-Attacke
10.07.2021, 14:34 Uhr
Kaspar Schmeichel kann Kanes Ball nur nach vorne abwehren. Vorher wurde ihm ins Gesicht geleuchtet.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
England war sauer auf die Laser-"Idioten" beim Halbfinal-Spiel gegen Dänemark. Die UEFA spricht eine Geldstrafe aus. Nationaltrainer Gareth Southgate belebt derweil überholte Erzählstrukturen: Der Zweite Weltkrieg sei Ansporn für den 2:0-Sieg gegen Deutschland gewesen.
Der englische Verband FA ist nach dem Fehlverhalten einiger Fans im Halbfinale der Fußball-EM gegen Dänemark mit einer eher milden Strafe davongekommen. Die Europäische Fußball-Union UEFA verhängte eine Geldbuße in Höhe von 30.000 Euro. Bestraft wurde die Verwendung eines Laserpointers durch Zuschauer, die Störungen durch Fans während des Abspielens der dänischen Nationalhymne und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern. England spielt am Sonntag (21 Uhr/ZDF, Magenta TV und im Liveticker auf ntv.de) wieder im Wembley-Stadion im Finale gegen Italien.
Offen war noch, zu welchem Ergebnis die Ermittlungen der britischen Polizei kommen. Diese hatte die britische Staatssekretärin Susan Williams am Donnerstag im Parlament in London angekündigt. Den Vorfall, bei dem Dänemarks Torhüter Kasper Schmeichel im Halbfinale am vergangenen Mittwoch während eines Elfmeters mit einem grünen Laserpointer ins Gesicht geleuchtet wurde, bezeichnete sie als "abscheulich".
Die Kriegserinnerungen trieben England gegen Deutschland an
Zwischenfälle bei den Hymnen hatte es auch in vorherigen Spielen bereits gegeben. So waren vor dem Achtelfinale Englands gegen Deutschland Pfiffe und Buhrufe während der Hymnen zu hören gewesen. Ein Sieg, bei dem nach Ansicht von Englands Fußball-Nationaltrainer Gareth Southgate Kriegserinnerungen eine Rolle gespielt haben. "Es haben auch Leute versucht, bei uns einzufallen, und wir hatten den Mut uns dagegen zu wehren. Man kann nicht verhehlen, dass die Energie im Stadion gegen Deutschland teilweise daher kam", sagte der 50-Jährige im EM-Basislager der Three Lions in Burton upon Trent britischen Journalisten.
Die Engländer hatten die DFB-Auswahl im Achtelfinale mit 2:0 und damit erstmals seit 55 Jahren im K.o.-Spiel eines großen Turniers besiegt. "Ich habe es nie gegenüber den Spielern erwähnt, aber ich weiß, dass das dabei auch eine Rolle gespielt hat", sagte Southgate mit Blick auf Kriegserinnerungen.
Vor dem EM-Finale am Sonntag gegen Italien appellierte der Trainer auch allgemein an den Nationalstolz seiner Landsleute. "Wir haben so viel, auf das wir stolz sein können. Für eine Insel unserer Größe haben wir einen unglaublichen Einfluss auf die Welt, und den müssen wir uns auf positive Art und Weise bewahren", sagte Southgate. Das Turnier will er nun unbedingt mit dem Titel abschließen. "Denn ich weiß, dass es mir und dem Rest des Betreuerstabs sowie den Spielern nicht reichen wird, wenn wir das jetzt nicht gewinnen."
Quelle: ntv.de, sue/dpa