Einschaltquoten legen zu Millionen Deutsche fiebern bei WM in Katar mit

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Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar entwickelt sich zum größten TV-Spektakel des Jahres: Die Zahl der TV-Zuschauer in Deutschland zieht deutlich an. Beim Spiel gegen Spanien schauten vorläufigen Angaben zufolge mindestens 17,1 Millionen Menschen zu.

Selten war ein Sportereignis bereits im Vorfeld so umstritten wie die Fußball-WM in Katar. Wie entwickelt sich das Zuschauerinteresse in Deutschland? Daten aus der Zuschauerforschung zeichnen ein klares Bild: Gemessen an den Einschaltquoten im Fernsehen nimmt das WM-Fieber deutlich zu.

Das Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador sahen in Deutschland nur etwa 6,2 Millionen Menschen, wie aus vorläufigen Angaben der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) hervorgeht. Für ein TV-Ereignis dieser Größenordnung an einem trüben Sonntagnachmittag Ende November war der Marktanteil von 28,2 Prozent ein eher mageres Ergebnis.

Anders dagegen die Situation beim ersten Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: Bei der Niederlage gegen Japan saßen bereits rund 9,2 Millionen Deutsche vor dem Fernseher - und das, obwohl das Spiel mitten unter der Woche am frühen Nachmittag lief. Anpfiff der Partie war 14.00 Uhr. Die große Masse der Fußball-Fans dürfte zu diesem Zeitpunkt noch mit der Arbeit beschäftigt gewesen sein. Im Vergleich zu früheren WM-Spielen der deutschen Mannschaft waren das ungewöhnlich schwache Zahlen. Bei den WM-Turnieren 2002, 2006 und 2010 gab es ebenfalls Anstoßzeiten am frühen Nachmittag. Damals allerdings lagen die Einschaltquoten sehr viel höher, teils sogar bei bis zu 87 Prozent.

Hinweis: Alle Spiele, alle Ergebnisse der Fußball-WM bei ntv.de

Das zweite Spiel der WM 2022 unter deutscher Beteiligung lief dafür zur besten Sendezeit um acht Uhr abends. Das Interesse der Fernsehzuschauer fiel aber wohl nicht nur deshalb sehr viel stärker aus. Kann die deutsche Mannschaft gegen die starken Spanier bestehen? Beim 1:1 gegen Spanien schalteten laut AGF bereits 17,053 Millionen Deutsche ein. Der Marktanteil lag mit knapp 49 Prozent deutlich höher, gleichzeitig war der Sendeplatz am Sonntagabend auch stärker umkämpft.

Einschaltquoten im Fernsehen werden von einer ganzen Reihe an unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Neben dem Zeitpunkt und dem Wochentag der Ausstrahlung spielen auch die Jahreszeit und das Wetter eine große Rolle. Direkte Vergleiche mit früheren WM-Übertragungen sind schwierig: Anders als bisher findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar diesmal im Winterhalbjahr statt. Public-Viewing-Veranstaltungen oder Grill-Partys mit Fernseher fallen weg.

Gemessen wird von den Reichweiten-Forschern zunächst vor allem das Zuschauerinteresse an den heimischen TV-Geräten. Die vorläufigen AGF-Daten enthalten noch keine Angaben zur TV-Übertragung im nicht-linearen Bereich, also zum Beispiel in Streaming-Angeboten und in Mediatheken. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der WM-Quoten in Deutschland ist ohnehin ein ganz anderer Faktor: Allein das sportliche Abschneiden der deutschen Elf wird darüber entscheiden, ob die WM-Begeisterung in Deutschland weiter zunimmt oder nicht.

Quelle: ntv.de

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