Kroatien rettet sich mit Remis Ungenutzter Chancenwucher besiegelt Belgiens WM-Aus
01.12.2022, 17:55 Uhr
Lukaku kann sein Pech kaum glauben.
(Foto: IMAGO/Bildbyran)
Belgien scheidet bei der Fußball-Weltmeisterschaft aus. Die "Goldene Generation" um Regisseur Kevin De Bruyne nutzt die vielen Chancen gegen Kroatien nicht. Weil im Gruppen-Parallelspiel Marokko siegt, bejubeln die Nordafrikaner sowie Kroatien den Achtelfinal-Einzug.
Romelu Lukaku zog sich das Trikot über den Kopf und weinte hemmungslos, Kevin De Bruyne presste die Lippen aufeinander und starrte ins Leere. Das 0:0 gegen Kroatien besiegelte das bittere WM-Aus für Belgiens Topstars, die Goldene Generation ist nun wohl endgültig eine gescheiterte. Kroatien um Luka Modric indes zitterte sich ins Achtelfinale.
"Die Goldene Generation hat trotzdem ein Vermächtnis hinterlassen, es wird nachhallen", sagte Martinez gleich nach dem Spiel - und wenig später verkündete er seinen Rücktritt: "Es ist Zeit für mich, zu akzeptieren, dass es das letzte Spiel für mich war. Es waren sechs tolle Jahre. Ich bin stolz auf die Spieler."
Sie wird nun allerdings auf ewig auch für ein denkwürdiges WM-Vorrundenaus stehen, denn das war den Roten Teufeln zuletzt vor 24 Jahren passiert. Der zuletzt angeschlagene Lukaku, zur zweiten Halbzeit eingewechselt, hätte sein Team bei einem Pfostentreffer (61.) und völlig freistehend in der Schlussphase (89.) fast erlöst. Als seine Tränen getrocknet waren, schlug Lukaku vor Wut die Plexiglasscheibe der Trainerbank entzwei.
Auch Vize-Weltmeister Kroatien war zwar erneut vieles schuldig geblieben, trifft im Achtelfinale nun aber auf den Ersten der Gruppe E mit Spanien und Deutschland. Modric, 37 Jahre alt, war erneut Taktgeber des kroatischen Spiels.
Lukaku mit Pfostenpech
Die Stimmung rund um das belgische Team hatte schon vor dem Gruppenfinale einen Tiefpunkt erreicht. Eine Krisensitzung war notwendig, die Offensive schimpfte auf die Abwehr und umgekehrt - Hazard sprach von einer "schwierigen Phase". Und saß dann erstmal auf der Bank. Trainer Roberto Martinez rotierte seinen Kapitän raus, die Binde übernahm De Bruyne. Auch der weiterhin nicht völlig fitte Lukaku fehlte zu Beginn, Belgien probierte es erst mal ohne zwei der größten Namen.
Und gestaltete den Beginn vor 43.984 Zuschauern in Ar-Rayyan durchaus offen. Zwar hatte Ivan Perisic schon nach neun Sekunden eine erste gute Chance für Kroatien, dann aber war Belgien dran. Yannick Carrasco war aus spitzem Winkel zu zögerlich (11.), Dries Mertens setzte den Ball drüber (13.). Nur zwei Minuten später stand dann Modric bereits am Elfmeterpunkt, Carrasco hatte Andrej Kramaric gefoult - dann stellte der VAR allerdings eine hauchdünne Abseitsstellung von Dejan Lovren fest.
Die Szene nahm der Begegnung den Schwung, das galt für beide Seiten, viele Fehler im Aufbauspiel schlichen sich ein. Vor allem Belgien, das ja unter Siegzwang stand, enttäuschte. Zur Pause reagierte Martinez, brachte mit Lukaku einen Zielspieler. Die Fans feierten den Rekordtorschützen, der sich mit einer ersten Chance per Kopf einführte (48.) - und dann aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf.
Quelle: ntv.de, ara/sid