Nach Berlusconi kommen Chinesen AC Mailand will neue, goldene Ära
13.04.2017, 18:17 Uhr
Den letzten großen Titel gewannen der AC Mailand und Silvio Berlusconi 2011. Danach setzte der schleichende Niedergang ein, für beide.
(Foto: imago/Buzzi)
Mehr als 30 Jahre ist der italienische Traditionsklub AC Mailand das Fußball-Spielzeug des skandalumwitterten Ex-Premiers Silvio Berlusconi. Der verkauft jetzt den Klub an chinesische Investoren. Die wollen Milan wieder goldene Zeiten bescheren.
Die Ära Silvio Berlusconi beim AC Mailand ist nach mehr als drei Jahrzehnten zu Ende. Der umstrittene ehemalige italienische Premierminister hat den Fußball-Traditionsclub endgültig an chinesische Investoren verkauft, wie Berlusconis Familienholding Fininvest mitteilte. "Von heute an bauen wir die Zukunft auf", kündigte der chinesische Geschäftsmann Yonghong Li an, der hinter den Investoren steht.

Seit 1986 war Berlusconi im Besitz des AC Milan und baute den Klub phasenweise zur besten Mannschaft Europas aus.
(Foto: Matteo Bazzi/ANSA/dpa)
"Ich werde immer der oberste Milan-Fan bleiben", sagte Berlusconi, der den Klub 1986 übernommen hatte. Er verlasse den Verein mit "Schmerz und Ergriffenheit", aber auch mit dem Bewusstsein, dass mehr Investitionen nötig seien, um auf internationaler Ebene ganz oben mitspielen zu können. "Ressourcen, die eine einzige Familie nicht mehr geben kann", sagte er.
Schleichender Niedergang
Unter Berlusconi hat der AC Mailand acht Meistertitel und fünf Champions-League-Pokale geholt. Das letzte Mal gewann Milan 2011 die Serie A, 2007 die Champions League. Nach einer Krise liegt der Klub derzeit in der Liga auf Platz sechs. Am Samstag steht das Stadt-Derby gegen Inter Mailand an, das ebenfalls von chinesischen Investoren übernommen worden war.
Der Verkauf des Erstligisten an die Rossoneri Sport Investment Lux sei unter den im August vereinbarten Bedingungen abgeschlossen worden, hieß es in der Mitteilung. Der Wert des Vereins beträgt demnach geschätzte 740 Millionen Euro, die Schulden belaufen sich auf 220 Millionen Euro. Der Abschluss des Deals war mehrmals verschoben worden.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa