Fußball

Bitterer K.o. bei Werder "Asoziale" Bierwürfe auf Hertha-Coach Schwarz

Die Hoffnungen auf eine kleine Siegesserie in der Fußball-Bundesliga erfüllen sich für Hertha BSC im Bremer Weserstadion nicht. Ein WM-Kandidat macht für Werder den Unterschied. Berlins Trainer ärgert sich über die Pleite, noch mehr aber für die Bremer Fans.

Sandro Schwarz hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. Nicht nur die 0:1-Niederlage bei Werder Bremen und die vergebliche Hoffnung auf eine kleine Serie in der Fußball-Bundesliga schmerzte den Trainer von Hertha BSC, vielmehr brachten vier geworfene Bierbecher aus dem Publikum in Richtung des Trainers von Hertha BSC nach dem Abpfiff den Coach in Rage. "Asozial und feige", nannte Schwarz am späten Freitagabend die Aktion von "einzelnen Personen". Als "Unding", bezeichnete auch Werder-Trainer Ole Werner die Situation nach dem Schlusspfiff direkt vor der Berliner Trainerbank. "So etwas hat im Stadion nichts zu suchen. Ich kann mich da stellvertretend nur für entschuldigen", sagte Werner.

Zufrieden war Schwarz allerdings auch über die Leistung seiner Profis nicht. "Unser großes Manko ist das Offensivspiel", monierte der Hertha-Coach. Niclas Füllkrug, der Stürmer, der als Kandidat für Hansi Flicks WM-Kader gehandelt wird, sorgte fünf Minuten vor dem Ende für den K.o. des Hauptstadtklubs. "Unglücklich", bezeichnete Schwarz die fünfte Saison-Niederlage. "Es kotzt mich an", schimpfte auch Marvin Plattenhardt. Der Linksverteidiger bemängelte die vielen Ballverluste in der Offensive. "Eigentlich war es ein 0:0-Spiel, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da." Die Fortsetzung des eingeschlagenen positiven Trends nach dem knappen 2:1 am vergangenen Sonntag gegen Schalke 04 ist bereits wieder vorbei.

"Wenn man verliert, ist nicht gleich Halligalli"

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"Dennoch dürfen wir jetzt nicht zu lange hadern, müssen die Köpfe hochbekommen - denn nächste Woche geht es weiter", sagte Marco Richter. Dann kommen allerdings die Münchner Bayern ins Olympiastadion. Bei den zuvor heimschwachen Bremern hat Hertha eine Chance verpasst, sich etwas aus der Abstiegsregion zu befreien. Von Krisenstimmung ist in der Hauptstadt, anders als in der Vergangenheit, noch nichts zu spüren. "Die Stimmung ist besser im ganzen Verein", hat der frühere Hertha-Abwehrspieler und heutige Bremer Niklas Stark bemerkt. "Wenn man mal verliert, ist nicht gleich Halligalli. Es ist ein bisschen ruhiger geworden." Den Werder-Sieg genoss der Defensivspieler allerdings schon genüsslich. "Es war schon ein besonderes Spiel", gab Stark zu.

Zusätzlichen Ärger gab es beim Einlass der Berliner Fans. Zahlreichen Anhängern wurde wegen Überfüllung der Zugang zur Tribüne verweigert. Einige Fans veröffentlichten am Freitagabend Fotos in den sozialen Medien von stehenden Berliner Fans in den Aufgängen zu den Blöcken und berichteten von chaotischen Zuständen bei der Einlasskontrolle. "Das Problem war von Hertha-Fans selbst verschuldet", sagte Bremens Sicherheitschef Lars Mühlbradt der "Bild"-Zeitung und erklärte: "Banner wurden so hoch platziert, dass hinter ihnen keine Fans stehen wollten. Dadurch wurde der Platz im Block so eng, dass aus Sorge vor Überfüllung keine weiteren Fans hereingelassen werden konnten." Die Folge: Die Polizei riegelte den Block ab. Viele Berliner Fans sahen die 0:1-Niederlage auf einer Leinwand in den Katakomben.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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