Tennisstars müssen pausieren Basketballer stellen Spielbetrieb vorerst ein
12.03.2020, 16:30 Uhr
Die Basketballer von Alba Berlin und dem FC Bayern München müssen auf ihr nächstes Liga-Duell länger warten.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Das Coronavirus breitet sich weiter aus, in Deutschland reagieren die nächsten großen Sportligen mit einschneidenden Maßnahmen. Auch die Tennisprofis entscheiden sich, der Ausbreitung des Virus entgegenzutreten.
Die Basketball Bundesliga (BBL) stellt aufgrund der Coronavirus-Krise vorübergehend den Spielbetrieb ein. Dies teilte die BBL am Donnerstag nach einer Sitzung in Stuttgart mit. Im Gegensatz zur Deutschen Eishockey Liga (DEL), die ihre Saison vorzeitig beendete, hoffen die Basketballer, ihre Serie später im Jahr noch fortsetzen zu können.
"In sorgsamer Abwägung und unter Berücksichtigung der obersten Priorität, der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, wurde einstimmig beschlossen, den Spielbetrieb der easyCredit Basketball Bundesliga bis auf Weiteres auszusetzen", heißt es in einer Mitteilung der Liga.
Dies betrifft bereits den für das kommende Wochenende geplanten 23. Spieltag. Es bleibe das Ziel, "die Saison 2019/2020 zu einem späteren Zeitpunkt geordnet zu Ende zu spielen." Innerhalb der kommenden 14 Tage wollen sich die Klubvertreter wieder treffen, "um die dann aktuelle Lage und mögliche Szenarien und Handlungsoptionen erneut zu besprechen."
"Es wird keine hundertprozentige Lösung geben", hatte Liga-Chef Stefan Holz schon vor der Entscheidung gesagt: "Jede Lösung ist irgendwie schlecht, wir müssen abwägen." Finanziell sei es eine "existenzielle" Situation, aufgrund der Bedeutung der Zuschauereinnahmen für die Klubs seien Geisterspiele keine echte Option.
Pokal-Final-Four der Handballer verlegt

Pokalsieger THW Kiel wird erst verspätet zur Titelverteidigung antreten können.
(Foto: imago images / wolf-sportfoto)
Das für den 4. und 5. April in Hamburg geplante Final-Four-Turnier um den Pokal des Deutschen Handball Bundes (DHB) wird verlegt und soll am Saisonende nachgeholt werden. Die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) reagiert damit auf eine Entscheidung der Hamburger Gesundheitsbehörde. Zum Schutz der Bevölkerung vor einer Infizierung mit dem Coronavirus sind ab Freitag in der Hansestadt alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zunächst bis zum 30. April untersagt. Die seit Wochen ausverkaufte Barclaycard-Arena bietet mehr als 12.000 Zuschauern Platz.
"Auch eine Verschiebung ist ein Risiko, denn wir wissen nicht, wie es in drei, vier Monaten aussieht. Aber wir müssen uns jetzt von vielen Regeln verabschieden", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann den "Kieler Nachrichten". Hamburg ist seit 1994 Schauplatz der Pokalendrunde. Die Handball-Bundesliga setzt den Spielbetrieb nach Informationen der Deutschen Presseagentur bis zum 22. April aus. Auch das für den 4. und 5. April in Hamburg geplante Finalturnier um den DHB-Pokal soll auf einen späteren Termin im Sommer verschoben werden. Geplant ist nach derzeitigem Stand, dass die Bundesliga den Spielbetrieb ab dem 23. April wieder aufnimmt.
Tennisstars pausieren sechs Wochen
Unterdessen müssen sich die Tennisstars um Novak Djokovic auf eine sechswöchige Pause einstellen: Wie die Spielervereinigung ATP am Donnerstag mitteilte, werden bis zum 26. April keine Turniere auf der Tour gespielt. Zuvor waren nach dem Masters in Indian Wells auch die Miami Open abgesagt worden.

Dominic Thiem und Alexander Zverev werden sich frühestens in sechs Wochen wieder auf der ATP-Tour treffen.
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"Der weltweite Charakter unseres Sports und die erforderlichen internationalen Reisen stellen unter den heutigen Umständen erhebliche Risiken und Herausforderungen dar, ebenso wie die zunehmend restriktiven Richtlinien der lokalen Behörden", sagte der ATP-Vorsitzende Andrea Gaudenzi.
Die Tour solle wieder aufgenommen werden, "wenn sich die Situation verbessert". Aktuelle Auswirkungen auf die Weltrangliste werden geprüft. Von der Damen-Organisation WTA lag zunächst keine Stellungnahme vor. Die Maßnahme betrifft auch den Start der europäischen Sandplatz-Saison und die Events in Monte Carlo und Barcelona. Die BMW Open in München sind in der ersten Woche nach dieser Phase geplant. Ob das Sandplatz-Event stattfinden kann, war zunächst aber offen.
Volleyball-Hauptrunde ohne Zuschauer
Wegen der Krise sollen die ausstehenden Hauptrundenpartien der Volleyball-Bundesliga bei Frauen und Männern ohne Zuschauer zu Ende gespielt werden. Die fünf Partien bei den Frauen und elf Partien bei den Männern finden demnach ohne Fans statt. Wie die Volleyball Bundesliga (VBL) am Donnerstag mitteilte, steht sie über die Austragung von Playoffs in Abstimmung mit den Bundesligavereinen. Eine Entscheidung solle "zeitnah fallen".
Der Spielbetrieb der 2. Bundesliga wird dagegen mit sofortiger Wirkung eingestellt.
Ebenso wird der laufende Spielbetrieb in den Dritten Ligen und Regionalligen mit sofortiger Wirkung beendet. Dies gab der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) bekannt. Darunter zählen auch alle Veranstaltungen der Deutschen Volleyball-Jugend (DVJ) und im Seniorenbereich. Für den Spielbetrieb im Hallen-Volleyball unterhalb der Regionalligen und im Beachvolleyball, den die Landesverbände verantworten, empfiehlt der DVV ebenfalls eine sofortige Beendigung.
Quelle: ntv.de, ter/dpa/sid