Fußball

Transfer-Zoff mit dem FC Bayern Bayer-Boss wütet: "Halte von Max Eberl nichts, absolut nichts"

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Die Bundesliga-Saison 2024/2025 wirft ihren Schatten voraus. Rekordmeister Bayern München will den Titel von Bayer Leverkusen zurückerobern. Erst auch mit dem aktuellen Leverkusener Tah. Doch dann nimmt der FC Bayern Abstand von einem Transfer und Bayer-Boss Carro ist außer sich.

Der Streit um DFB-Star Jonathan Tah und seinen möglichen Wechsel von Meister Bayer 04 Leverkusen zum Rekordmeister FC Bayern eskaliert. Er ist längst auf der Boss-Ebene angekommen. Die Auseinandersetzung wird in einer in der Bundesliga lange nicht erlebten Schärfe geführt. "Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts", erklärte Bayer-Boss Fernando Carro laut "Kicker" bei einem Fan-Treffen in der Bay-Arena: "Ich würde nicht mit ihm verhandeln."

Hintergrund der Auseinandersetzung ist der seit Wochen im Hintergrund schwellende Transferstreit um Jonathan Tah. Der Verteidiger von Bayer Leverkusen steht noch ein Jahr unter Vertrag beim Double-Sieger und würde gerne in diesem Sommer nach München wechseln. Zwischen den Vereinen soll bereits vor einigen Wochen eine Einigung erzielt worden sein. Für den 28-Jährigen sollten laut übereinstimmender Medienberichte rund 25 Millionen Euro plus Bonuszahlungen in Richtung Leverkusen fließen.

FC Bayern hat einfach keine "Geldscheißer"

Das Geld aber war zu dem Zeitpunkt der vermeintlichen Einigung noch nicht beim FC Bayern. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte dem Rekordmeister mit markigen Worten sogar einen Transferstopp verordnet. "Wir haben beim FC Bayern keinen Geldscheißer", hatte der noch im Aufsichtsrat aktive Hoeneß gesagt und den Verkauf von zwei, drei Spielern gefordert. Dass seine Aussage als Machtwort interpretiert wurde, bezeichnete Hoeneß als "Schwachsinn". Er habe nur "mitgeteilt, was der Aufsichtsrat beschlossen hat. Es gibt einen Beschluss: Wenn neue Spieler kommen, muss verkauft werden, ihr müsst lernen zuzuhören und die Wahrheit zu schreiben". Die möglichen Bayern-Abgänge sollen, so ist überall zu lesen, auch Teil der nur mündlichen Absprache zwischen Leverkusen und Bayern gewesen sein. Erst danach würde der Tah-Transfer vollzogen.

Sportvorstand Max Eberl hatte sich im Anschluss an die Hoeneß-Kommentare ungerührt gezeigt. Im Grunde, erklärte er, habe Hoeneß nur das gesagt, was intern ohnehin besprochen wurde. "Einnahmen und Ausgaben müssen sich die Waage halten", hatte Eberl erklärt und in den nächsten Wochen an den Abgängen von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui gearbeitet. Mit Erfolg, wie die Vollzugsmeldungen am gestrigen Dienstag bewiesen. Rund 60 Millionen soll Manchester United für das Duo zahlen und somit Geld in die Kassen der Bayern spülen. In der Zwischenzeit aber waren die Bayern von einer Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Tah abgerückt. Der "Kicker" berichtete am Montag, dass der Transfer nicht zustande komme, "sofern nichts Unvorhergesehenes passiert". In der Münchner Klubspitze sei nicht jeder von Tah komplett überzeugt.

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Wie die Aussagen von Carro nun nahelegen, werden von den Transfererlösen der Bayern keine 25 Millionen Euro in Richtung Leverkusen fließen. Die in dieser Form seltene Attacke bei dem Fantreffen dürfte vielmehr dazu führen, dass Tah auch in der Spielzeit 2024/2025 für den aktuellen Meister auflaufen wird. Max Eberl, bis Ende 2022 in Diensten von Borussia Mönchengladbach, dem Verein nahe Leverkusen, hat sich zu den Äußerungen des Leverkusen Bosses noch nicht geäußert.

Carro aber meldete sich kurz nach der Veröffentlichung des "Kicker"-Textes zu Wort und bat auf ntv-Nachfrage um Entschuldigung. Die Aussagen seien in einem "informellen Austausch" getätigt worden und sollten "in dieser Form" so nicht aufgegriffen und multipliziert werden, teilte der Bayer-Boss mit. "Das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige. Ich respektiere selbstverständlich den FC Bayern, seine Verantwortlichen und die Leistungen, die dieser Verein für den deutschen Fußball erbracht hat", erklärte er.

Quelle: ntv.de, sue

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