"Was soll der blaue Scheiß?" Bayern-Fans protestieren gegen Heimtrikot
23.08.2014, 13:13 Uhr
Diese Wasserdusche galt nicht dem ungeliebten Trikot - Bayern-Maskottchen Bernie wurde für die "ALS Eis Bucket Challenge" nominiert.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Im traditionell eher ruhigen Münchner Stadion hört man Fangesänge besonders gut - und so erfuhren alle 71.000 Zuschauer, was der harte Kern von den neuen Heimtrikots hält: herzlich wenig. Schweinsteigers BVB-Song war auch zu hören.
Neue Saison, neue Trikots. So ist es Brauch, so ist es marketinggerecht, oder anders gesagt: So lässt sich schön viel Geld verdienen. Die Fans streiten sich gern über die Schönheit der Leibchen, Designs-Studenten aus Düsseldorf kürten jüngst die Leverkusener Trikots zu den schönsten der Liga. Auf dem letzten Platz landete der FC Augsburg. Der Meister FC Bayern leistete sich bei seinem neuen Heimdress allerdings einen Ausrutscher, den einige Fans ihrem Verein nicht verzeihen.
"Unsere Farben sind rot und weiß, was soll der blaue Scheiß?" stand auf einem Transparent geschrieben, das Bayern-Anhänger in der 30. Minute des Auftaktspiels gegen Wolfsburg entrollten. Andere Teile der Südkurve zeigten ein ähnliches Banner und skandierten: "Rot-weiße Trikots, wir wollen rot-weiße Trikots!" Der "Miasanrot"-Blogger Jan Placht hatte es in seiner Saison-Vorschau für n-tv.de so ausgedrückt: "Die Farbe des FC Bayern ist rot - und mit etwas weiß dazu gab es in der Vergangenheit sehr schöne Trikots. Jetzt haben wir leider ein Heimtrikot mit viel blau, was nicht unsere Farbe ist und vom Stadtrivalen getragen wird."
Der spielt zwar in der Zweiten Fußball-Bundesliga, aber das Duell der zweiten Mannschaften von Bayern und 1860 in der Regionalliga Bayern vor zwei Wochen vermittelt einen Eindruck davon, wie stark die Rivalität ausgelebt wird: Das Grünwalder Stadion war mit 12.600 Zuschauern ausverkauft, 500 Bayern-Anhänger stimmten sich am Viktualienmarkt mit Zündeleien auf das Spiel ein, nach dem Spiel kam es sogar zu elf Festnahmen, unter anderem wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz.
Alles andere als eine Fanfreundschaft verbindet die Bayern auch mit der Dortmunder Borussia. Und so ließ es sich die Südkurve auch nicht nehmen, während der Eröffnungszeremonie der DFL den Song zu intonieren, den Bastian Schweinsteiger so gern hat: Ale ale ale ohh, BVB - Sie wissen schon. Ob der verletzte Mittelfeldstar mitgesummt hat? Es war nicht zu vernehmen. Schweinsteiger stand zwar auf dem Platz - aber nur in zivil. Nicht im ungeliebten Heimtrikot.
Quelle: ntv.de