Torflaute in Mainz Bayerns Verfolger treten auf der Stelle
26.09.2014, 22:41 Uhr
So richtig überzeugen konnte keine der beiden Mannschaften.
(Foto: dpa)
Es war ihre Chance, zumindest für einen Tag die Tabellenführung in der Bundesliga an sich zu reißen - doch statt engagiertem Angriffsspiel gingen Mainz und Hoffenheim lieber auf Nummer sicher. Spitzenreiter München ist der lachende Dritte.
Mit einer uninspirierten Nullnummer im Verfolger-Duell haben Mainz 05 und 1899 Hoffenheim die vorübergehende Tabellenführung im Gleichschritt verpasst. Ohne ihren verletzten Topstürmer Shinji Okazaki mussten sich die Rheinhessen mit einem 0:0 gegen die punkt- und torgleichen Hoffenheimer begnügen. 28.729 Zuschauer sahen zum Auftakt des 6. Spieltages der Fußball-Bundesliga eine schwache Partie. Mit jeweils zehn Punkten und 9:5 Toren rückten beide Teams auf den zweiten Platz hinter Tabellenführer Bayern München (11) vor, der am Samstag beim 1. FC Köln antritt.
"Beide Mannschaften haben sich heute neutralisiert. Die Defensiv-Verbünde haben ihre Aufgabe richtig gut gelöst", analysierte Mainz-Manager Christian Heidel. "Das 0:0 war gerecht, es war eher ein kämpferisches Spiel", sagte Hoffenheims Adam Szalai, der früher für Mainz stürmte.
Eine Hiobsbotschaft gab es für die seit März zu Hause ungeschlagenen Mainzer kurz vor dem Anpfiff. Okazaki, mit fünf Treffern bislang der Bundesliga-Topangreifer, fiel wegen einer Wadenverhärtung aus. "Es ist unfassbar, wie viele Schläge er in 90 Minuten bei der Eintracht von Carlos Zambrano aushalten musste", hatte 05-Trainer Kasper Hjulmand noch am Tag vor dem Spiel über seinen "Samurai" und das 2:2 bei Eintracht Frankfurt gesagt. Für Okazaki rückte Sami Allagui in die Spitze, Christoph Moritz ersetzte Yunus Malli.
Das Spiel blieb zäh
Beide Teams ließen mit frühem Pressing wenig Torraumszenen zu. Anthony Modeste tauchte nach zehn Minuten und einem Steilpass frei vor Loris Karius aus, der den Schuss aber entschärfte. Mainz und Hoffenheim neutralisierten sich mit ähnlichem Spielsystem gegenseitig, so blieb es bei wenigen Einzelaktionen wie dem abgefälschten Distanzschuss von Junior Diaz (19.) oder einem weiteren Schuss von Modeste. Nach einer guten halben Stunde musste sich Karius nach einem Schuss von Roberto Firmino mächtig strecken. Den anschließenden Eckball köpfte Niklas Süle über das Tor.
Im Mainzer Angriff hingegen herrschte Flaute, Okazaki fehlte an allen Ecken und Enden. Bei der ersten gelungenen Kombination wurde es aber gleich gefährlich. Filip Djuricic versuchte einen Heber gegen den herausstürzenden Oliver Baumann, der den Ball noch erwischte. Beide Teams schenkten sich wenig, entwickelten kaum Torgefahr oder sehenswerte Kombinationen.
Das Spiel blieb zäh. Die meiste Aufregung gab es noch bei der Einwechslung von Szalai aufseiten der TSG Hoffenheim: Der Ex-Mainzer wurde mit einem Pfeifkonzert bedacht. Auch in der Schlussphase passierte nicht mehr viel; beide Mannschaften scheuten das Risiko und schienen Angst vor dem entscheidenden Fehler zu haben. Mainz bleibt der Trost, 2014 mit nur fünf Gegentoren so wenige Treffer im heimischen Stadion wie kein anderer Bundesligist kassiert zu haben.
Quelle: ntv.de, jve/dpa