Fußball

Für knapp 180 Millionen Euro Beckham soll Katar-Botschafter werden

David Beckham wird das neue Gesicht Katars.

David Beckham wird das neue Gesicht Katars.

(Foto: REUTERS)

Zehn Jahre für 177,2 Millionen Euro: Fußball-Ikone David Beckham wird laut eines Berichts das Gesicht des kommenden WM-Gastgebers Katar. Der ehemalige England-Profi ist seit seiner Zeit bei PSG mit den Kataris verbunden und glaubt, das Turnier könne viele Dinge vor Ort zum Besseren wenden.

David Beckham soll neuer Botschafter der Sportnation Katar werden und dafür unglaubliche 150 Millionen Pfund (177,2 Millionen Euro) kassieren. Laut eines Berichts des englischen Boulevardblatts "The Sun" bindet sich die Fußball-Ikone für zehn Jahre an den Gastgeber der WM 2022 und erhält jährlich 15 Millionen Pfund.

"David hat schon immer über die Kraft des Fußballs gesprochen, auf vielen Ebenen Gutes zu tun", zitierte die Zeitung eine Sprecherin Beckhams. Der 46-Jährige freue sich auf ein "großartiges Turnier". Im nächsten Monat soll das Engagement offiziell werden, der Spitzname für den Ex-Fußballer solle "Goldener Ball" lauten. Beckham, der seit seiner Zeit bei Paris St. Germain mit den Kataris verbunden ist, wird auch den Tourismus und die Kultur fördern.

Laut "Sun" soll Beckham bei einem Besuch in der Hauptstadt Doha zu der Überzeugung gelangt sein, dass sich Fans bei der WM in rund einem Jahr sicher fühlen könnten. Sogar Regenbogenfahnen sollen dann angeblich in den Stadien erlaubt sein, hieß es. Beckham soll auch über eine angeblich zunehmende Präsenz von Frauen in der Regierung unterrichtet worden sein. Die Frau­en­rech­te sind laut eines Be­richts der Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on Human Rights Watch (HRW) von diesem März aber weiterhin ex­trem ein­ge­schränkt. Anfang des Monats ließ Katar erstmals die Schura-Versammlung wählen, die den Emir berät. 26 der mehr als 200 Kandidierenden waren Frauen - laut Innenministerium wurde allerdings keine einzige in den Rat gewählt.

Amnesty kritisiert Arbeitsbedingungen erneut

"Er glaubt fest an die Kraft des Fußballs, Differenzen zu überbrücken", sagte ein namentlich nicht genannte Quelle der "Sun", "hat aber vor allem die Fortschritte bei wichtigen Themen gesehen". Das Turnier, so sei sein fester Glaube, könne viele Dinge vor Ort zum Besseren wenden. Darin habe ihn auch seine Frau Victoria bestärkt, die vor Jahren mit den "Spice Girls" unter anderem über Frauen-Empowerment sang.

Katar steht wegen der Missachtung von Menschenrechten stark in der Kritik. Homosexualität ist dort verboten. Die Ausbeutung und der Tod mehrerer Tausend Gastarbeiter auch auf WM-Baustellen wurde vielfach angeprangert.

Amnesty International forderte in einer neuen Studie vor zwei Monaten den Ausrichter der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft dazu auf, die Aufklärung von Tausenden verstorbenen Arbeitsmigranten im Land anzugehen, und den Hinterbliebenen Kompensationen zu zahlen. Katar käme seinen Menschenrechtsverpflichtungen, das Recht auf Leben zu wahren, nach wie vor nicht nach, weil Tausende von Todesfällen nicht angemessen untersucht würden. Außerdem müsse der Wüstenstaat laut der Menschenrechtsorganisation die Arbeitsbedingungen der Arbeiter weiter verbessern, besonders in Bezug auf die vor Ort herrschende Hitze. Von der FIFA und den nationalen Fußball-Verbänden forderte Amnesty, öffentlich Druck auf die katarischen Behörden auszuüben, die Empfehlungen der Studie umzusetzen.

Quelle: ntv.de, dbe

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