115 Mio. Euro zu Ende 2016 Bericht: Hamburger SV hoch verschuldet
28.05.2017, 13:38 Uhr
Die Bundesligalizenz erhielt der Hamburger SV unter Auflagen.
(Foto: imago/Baering)
Gerade so dem drohenden Abstieg entronnen, aber trotzdem große Probleme: Der Hamburger SV rechnete einem Medienbericht zufolge für das Kalenderjahr 2016 mit einem Defizit von 115 Millionen Euro.
Den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV belasteten zum 31. Dezember 2016 Verbindlichkeiten in Höhe von 115 Millionen Euro, berichtet "Der Spiegel". Demnach soll in internen Dokumenten des Vereins die wirtschaftliche Situation bei einem möglichen Abstieg erörtert worden sein. Für diesen Fall sei der Verkauf der Profis Albin Ekdal, Alen Halilovic, Lewis Holtby, Filip Kostic, Pierre-Michel Lasogga und Nicolai Müller in Erwägung gezogen worden. Das hätte dem Verein rund 20 Millionen Euro eingebracht.
Der HSV wollte auf Anfrage keine Stellungnahme zu der Veröffentlichung abgeben. Der HSV hat die Lizenz der Deutschen Fußball Liga für die nächste Saison vor fünf Wochen erhalten, muss aber Bedingungen erfüllen. Dafür will der Verein "aber keine sportliche Substanz in den Markt geben", hatte der Vorsitzende Heribert Bruchhagen unlängst betont. Das heißt so viel wie: Aus finanzieller Not müssen die Hamburger keine Spieler abgeben.
Im vergangenen Dezember kalkulierte der HSV in seinem offiziellen Lagebericht für die Saison 2016/17 mit einem Minus von rund elf Millionen Euro. Dafür waren aber Platz zehn und 44 Punkte zugrunde gelegt worden. Tatsächlich hat der HSV die Saison mit 38 Punkten auf Platz 14 beendet. Ein Vereinssprecher wird vom "Spiegel" zitiert, man mache erst nach Bekanntgabe des Jahresabschlussberichts Angaben zu Geschäftszahlen.
Das Minus im Geschäftsjahr 2015/16 hatte nur bei 163.138 Euro gelegen. Das geringe Defizit war durch die Bereinigung der Konzernstruktur zustande gekommen. Die Verbindlichkeiten betrugen damals rund 75 Millionen Euro. In der Saison davor war es ein Fehlbetrag von 16,9 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa