+ Fußball, Transfers, Gerüchte + Blatter kontra Beckenbauer in WM-Affäre
11.12.2015, 19:17 Uhr
Absurd: Joseph Blatter und Franz Beckenbauer.
(Foto: imago/pmk)
Sportings Teofilo Gutierrez sorgt für eine kuriose Szene: Nach seinem Tor entwendet er Schiedsrichter Manuel Gräfe das Freistoßspray. Der nimmt es mit Humor. In der Uefa-Fünfjahreswertung bleibt die Bundesliga stark. Und Felix Magath hat einen neuen Job.
In der WM-Affäre beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gerät Franz Beckenbauer wieder verstärkt unter Druck. Der suspendierte Weltverbands-Boss Joseph Blatter bezeichnete wiederholte Darstellungen des WM-Chefs von 2006 im Zusammenhang mit einer angeblichen Millionen-Zahlung an die Fifa im Interview mit dem "Spiegel" als "absurd". Beckenbauer hatte Ende November die ominöse Überweisung der WM-Macher von 6,7 Millionen Euro an die Fifa aus dem Jahr 2005 mit fragwürdigen Begleitumständen eines drei Jahre zuvor vereinbarten Deals begründet: Die Fifa-Finanzkommission soll 2002 für einen späteren Organisationszuschuss von 250 Millionen Schweizer Franken eine Zahlung von zehn Millionen Schweizer Franken (6,7 Millionen Euro) verlangt haben. Der Zuschuss für die deutschen WM-Macher sei "an keinerlei Bedingungen durch die Fifa geknüpft" gewesen, sagte der Schweizer dem Spiegel: "Geld zu bezahlen, um Geld zu bekommen? Nein. So was gibt es bei der Fifa nicht." (cwo)
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Fans protestieren stinkend gegen Lazio
Aus Protest gegen die schwachen Leistungen von Lazio Rom haben die Fans des italienischen Fußball-Erstligisten eine Duftmarke gesetzt. Vor dem Eingang zum Trainingsgelände des Klubs von Weltmeister Miroslav Klose in Formello wurden Säcke mit tierischem Dünger abgeladen. Zudem rollten etwa Hundert Fans zwei Spruchbänder mit beleidigenden Slogans gegen Klubboss Claudio Lotito und die Mannschaft aus. Die Gruppe skandierte Sprechchöre gegen das Lazio-Management, das zu wenig in den Klub investiere und für die Misere des Vereins verantwortlich sei. Lazio ist in der Europa League zwar weiter, steht in der Serie A jedoch nach 15 Spieltagen mit 19 Punkten nur auf dem zwölften Tabellenplatz. Trainer Stefano Pioli muss laut italienischen Medienberichten um seinen Job bangen. (cwo)
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Augsburgs Europapokalhelden stecken fest
Nach dem spektakulären Sieg bei Partizan Belgrad kann der FC Augsburg den sensationellen Einzug in die K.o.-Runde der Europa League vor Ort noch ein wenig länger auskosten, allerdings unfreiwillig. Wie der Verein mitteilte, wurde der für 13.15 Uhr angesetzte Rückflug von Belgrad nach München gestrichen. Offensichtlich konnte das entsprechende Flugzeug, das die Augsburger Fußball-Mannschaft zurück in die Heimat bringen sollte, wegen Nebels nicht von München nach Belgrad starten. Die Entscheidung für den Startverzicht fiel allerdings so kurzfristig, dass die Mannschaft bereits am Flughafen eingetroffen war.
Die Augsburger buchten kurzerhand auf einen Charterflug um 16.45 Uhr um- und nahmen die Umstände ansonsten mit Humor. Bei Facebook hieß es außerdem: "Dann buchen wir halt direkt auf #Basel2016 um." Dort steigt das Finale der Europaliga. (cwo)
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Magath heuert in Japan an
Felix Magath hat beim japanischen Erstligisten Sagan Tosu einen Einjahresvertrag unterschrieben. Das berichtet der "Kicker". Angeblich soll der 62 Jahre alte Trainer in dieser Zeit 2,5 Millionen Euro verdienen. "Ich war sehr überrascht, als das Angebot kam, aber es hat mich auch erfreut. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass meine Arbeit hier geschätzt wird", sagte Magath der örtlichen Tageszeitung "Saga Shinbum". In der 70.000-Einwohnerstadt auf der Insel Kyushu will der frühere Münchner und Wolfsburger Meistercoach reüssieren: "Ich habe das Stadion, die Trainingsanlagen und die Akademie besucht. Alles ist sehr beeindruckend und ich kann dort gut arbeiten. Ich möchte das Team entwickeln und auch einen Titel holen." Magath hatte bis September 2014 in England den FC Fulham trainiert. Sagan Tosu ist in der J-League im Gegensatz zu Klubs wie den Urawa Red Diamonds eher eine bescheidene Adresse. Während dort knapp 40.000 Zuschauer pro Heimspiel kommen, lockt Sagan nur 13.000 Besucher an. Die neue Saison der J-League beginnt Anfang März. (sgi)
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Keine "Lex Europaliga" für Sonntagsspiele
Vier Mannschaften in der ersten K.o.-Runde der Europa League (18. und 25. Februar) bedeuten für die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei der Ansetzung der anschließenden Bundesliga-Spieltage ein Problem. Aufgrund der TV-Verträge der DFL muss zur 23. Runde (26. bis 28. Februar) ein Klub aus dem deutschen Europa-League-Quartett Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Schalke 04 und FC Augsburg bereits samstags und damit nur zwei Tage nach seinem internationalen Auftritt spielen. Vier Sonntagsspiele sind wegen des in den TV-Verträgen der DFL festgelegten Freitag-Spiels und der gleichfalls vorgeschriebenen fünf Begegnungen am Samstagnachmittag nicht möglich. Ein Europaliga-Starter muss damit auf jeden Fall in den sauren Apfel beißen und zwei Pflichtspiele binnen 48 Stunden bestreiten. Detaillierte Planungen sind erst nach der Auslosung der Europa League und dem Achtelfinale des Vereinspokals des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der kommenden Woche vorgesehen. (cwo)
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Gutierrez klaut Gräfe das Freistoßspray

Her damit: Teofilo Gutierrez hat das Spray, Schiedsrichter Manuel Gräfe scheint nicht ganz einverstanden.
(Foto: dpa)
Der deutsche Schiedsrichter Manuel Gräfe ist während des Europaligaspiels in Lissabon Opfer eines liebenswerten Diebes geworden. Nach seinem Treffer zum 3:1-Endstand gegen Besiktas Istanbul entwendete Sportings-Stürmer Teofilo Gutierrez Gräfes Freistoßspray aus der Halterung, um anschließend eine Botschaft auf den Rasen zu spühen.
Dem Kolumbianer fehlte es aber offenbar an technischem Verständnis, die Aktion misslang. Daraufhin gab er Deutschlands Schiedsrichter des Jahres von 2011 die Sprühdose zurück. Gräfe nahm es mit Humor, zeigte Gutierrez mit einem Lächeln im Gesicht aber dennoch Gelb. Lissabon zog mit dem Sieg noch in die Zwischenrunde ein, Istanbul mit seinem deutschen Nationalspieler Mario Gomez schied dagegen aus. (sgi)
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Bundesliga bleibt "Best of the Rest"
Die Bundesliga bleibt in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union Zweiter. Spitzenreiter Spanien, das mit allen sieben Clubs in der Champions und Europa League in die K.o.-Runden einzog, führt auch im neuen Ranking unangefochten mit 95,285 Punkten. Deutschland folgt mit 75,320 Zählern, Dritter ist weiterhin England (72,659) vor Italien (69,272). In dieser Saison sammelten die Bundesliga-Clubs durch die jüngsten Erfolge von Bayern München, des VfL Wolfsburg, FC Augsburg und von Schalke 04 bislang 11,571 Punkte. Auch in dieser Wertung führt Spanien (13,500), Russland (11,300) ist Dritter hinter Deutschland. Klubs aus 17 Ländern sind im Achtelfinale der Champions League bzw. in der ersten K.o.-Runde der Europa League noch im Rennen. Die Uefa-Wertung ist maßgebend für die Zuteilung der Startplätze in der Champions League für die Saison 2017/18. Nur die ersten Drei des Rankings verfügen über drei feste Startplätze für die Königsklasse. Der Liga-Vierte kann sich ebenfalls qualifizieren. (cwo)
Quelle: ntv.de