Siebenseitiges Bewerbungsschreiben Champagne will Fifa-Präsident werden
23.10.2015, 10:14 Uhr
Jérôme Champagne möchte neuer Präsident beim Fußballweltverband Fifa werden.
(Foto: AP)
Die Fifa braucht dringend einen Neuanfang. Das behauptet ausgerechnet Jérôme Champagne, ein langjähriger Vertrauter Sepp Blatters. Auf sieben Seiten erklärt der Franzose, wie er den Fußballweltverband retten will - wenn er dessen Präsident wird.
Als vierter Anwärter hat der frühere stellvertretende Generalsekretär Jérôme Champagne offiziell seine Kandidatur um das Amt des Präsidenten beim krisengeschüttelten Fußballweltverband Fifa erklärt. "Ich habe Montagabend mein Bewerbungsschreiben mit Unterstützerschreiben von acht Mitgliedsverbänden eingereicht", sagte der Franzose.
Der ehemalige Diplomat veröffentlichte auf der Internetseite seiner Kampagne einen siebenseitigen Brief mit seiner Agenda. Unter dem Motto "Hope for football" ("Hoffnung für den Fußball") wirbt er darin für eine "starke, demokratische, angesehene und proaktive Fifa". Champagne weist zudem darauf hin, dass der Verband mehr denn je eine offene Zukunftsdebatte benötige, die eine Reform der Fifa selbst und des Fußballs beinhaltet.
Ehemaliger Vertrauter von Sepp Blatter
Bis zu seiner offiziellen Kandidatur galt der 57-Jährige als einziger potenzieller Bewerber mit einem überzeugenden Programm. Allerdings halten nicht wenige Champagnes Bewerbung für einen Neuanfang bei der Fifa für problematisch, da er schon einmal in dem Verband tätig war.
Nach über zehn Jahren wurde der frühere Vertraute des aktuell gesperrten Amtsinhabers Joseph Blatter 2010 aus der Fifa entlassen, da er diesen aus seinem Amt verdrängen wollte. Seine Kandidatur im Mai dieses Jahres musste er zurückziehen, da er nur drei von den nötigen fünf Unterstützerstimmen zusammen bekam.
Bis zum 26. Oktober können noch weitere Kandidaten ihre Bewerbung um die Fifa-Präsidentschaft einreichen. Die Wahl des Blatter-Nachfolgers soll beim Fifa-Kongress am 26. Februar 2016 in Zürich stattfinden. Aufgrund des Korruptionsskandals kann sich dieser Termin aber noch verschieben.
Bisher haben der gesperrte Uefa-Präsident Michel Platini, der zuletzt Blatter unterlegene Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien und der frühere Fußballprofi David Nakhid aus Trinidad und Tobago ihre Bewerbung mit ausreichenden Stimmen der Mitgliedsverbände eingereicht.
Quelle: ntv.de, cri mit dpa