Kein Platz in Arsenals Kader Coach Arteta sieht sich bei Özil "gescheitert"
22.10.2020, 08:53 Uhr
Der nächste Rückschlag.
(Foto: imago images/Sportimage)
Der nächste Tiefschlag: Mesut Özil darf für den FC Arsenal vorerst nicht mehr in der Premier League spielen - der 32-Jährige ist tief enttäuscht und vermisst die Wertschätzung seiner Loyalität. Der Trainer reagiert auf Özils emotionales Statement derweil durchaus selbstkritisch.
Für wichtige Mitteilungen nutzt Mesut Özil gerne Twitter. Unvergessen ist, wie der Weltmeister von 2014 im Juli 2018 auf dieser Plattform zu einer beispiellosen Generalabrechnung mit dem Deutschen Fußball-Bund ausholte und seine Nationalmannschaftskarriere mit einem lauten Knall für beendet erklärte. Nun sah sich Özil am Mittwoch erneut genötigt, ein Statement abzugeben, weil seine Situation beim Topklub FC Arsenal immer schlechter wird - und er sich erklären wollte.
Mit "tiefer Enttäuschung" habe er zur Kenntnis genommen, dass die "Gunners" keinen Platz für ihn in ihrem Ligakader haben. "Ich habe Arsenal, dem Klub, den ich liebe, meine Loyalität und Treue geschworen. Es macht mich traurig, dass dies nicht erwidert wird", schrieb Özil: "Wie ich jetzt herausgefunden habe, ist Loyalität heutzutage schwer zu erlangen." Vor der Corona-Pause sei er zufrieden gewesen mit seiner Entwicklung unter der Regie von Coach Mikel Arteta: "Aber dann haben sich die Dinge erneut geändert und ich durfte nicht mehr für Arsenal spielen."
Arteta reagierte auf Özils emotionales Statement durchaus selbstkritisch. "Mein Job ist es, das Beste aus jedem Spieler herauszuholen. Heute fühle ich mich, als wäre ich damit gescheitert", sagte der Spanier: "Ich will für das Team den bestmöglichen Mesut. In manchen Momenten war ich knapp dran, aber im Moment gelingt mir das nicht, weil ich die Entscheidung treffen musste, ihn aus dem Kader zu nehmen."
Zuspruch erhielt Özil unter anderem von Jerome Boateng, an dessen Seite er 2014 Weltmeister geworden war. "Kopf hoch, Bruder", twitterte der Innenverteidiger von Bayern München: "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass du schon bald wieder allen zeigst, was in dir steckt." Englands Ex-Profi Gary Lineker schrieb: "Jeder Fußballer will spielen. Es zerstört die Seele, wenn man es nicht darf - unabhängig vom Gehalt."
Quelle: ntv.de, tno/sid