Fußball

Worst-Case-Szenario der DFL DFL rüstet sich für den Saisonabbruch

Wird der FC Bayern durch einen Saisonabbruch Meister 2019/20?

Wird der FC Bayern durch einen Saisonabbruch Meister 2019/20?

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Wochenende ist die Fußball-Bundesliga zurück. Die DFL bereitet sich aber dennoch auf die Situation eines möglichen Saisonabbruchs vor und hat nun den Vereinen mitgeteilt, dass es in dem Fall einen Meister und zwei Absteiger geben würde. Die Klubs müssten aber noch zustimmen.

Bei der Mitgliederversammlung der 36 deutschen Profivereine an diesem Donnerstag sollen wichtige Regelungen für den Fall eines "erzwungenen Saisonabbruchs" getroffen werden. Das sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Fußball Liga, Peter Peters, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die Klubs sollen einem DFL-Plan zur Auf- und Abstiegsregelung zustimmen. In die Statuten soll zudem aufgenommen werden, dass es keine Aufstockung der 1. und 2. Bundesliga geben wird.

Zwei Tage vor der geplanten Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der 1. und 2. Bundesliga will die DFL die 36 Vereine auf der Mitgliederversammlung noch einmal detailliert auf den Notbetrieb in den leeren Stadien einschwören.

"Wir werden am Donnerstag wohl letztmals das Thema 'erzwungener Saisonabbruch' behandeln. Letztmalig deshalb, weil ich überzeugt bin, dass es dazu nicht kommen wird", sagte Peters im dpa-Interview. "Aber für diesen absolut unwahrscheinlichen Fall steht für mich fest: Es wird keine Aufstockung - und es muss auch Auf- und Abstieg geben." Allein die Relegationsspiele sollen bei einem erzwungenen Abbruch der Spielzeit wegfallen. "Nochmal: Dieses Szenario ist höchst unwahrscheinlich, sollte aber auch geregelt sein. Ich bin überzeugt, dass alle Clubs diesem Vorschlag zustimmen", betonte der 57 Jahre alte Stellvertreter von Christian Seifert im DFL-Präsidium.

Die Klubs sollen sich dazu bekennen, dass die Spielzeit 2019/20 bis zum 30. Juni, notfalls aber auch noch im Juli, abgeschlossen werden soll und kann. So solle vermieden werden, dass einzelne Vereine wegen am 30. Juni auslaufender Verträge Protest gegen spätere Spiele einlegen.

Dazu gehe es darum, dass bei einem Abbruch der Bundesliga- und Zweitliga-Saison aus rechtlichen Gründen, etwa wegen den Spielbetrieb einschränkender Quarantäne-Maßnahmen oder des Verbots von Kontaktsportarten die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Tabelle der 1. bzw. 2. Bundesliga gewertet wird. Auf diese Weise solle vermieden werden, dass ein abgeschlagener Verein einen Saisonabbruch provoziert.

Sollte es nicht vorsorglich in den Statuten geregelt werden, sähe Peters bei einem Abbruchszenario einen "Berg von Problemen" auf die DFL zukommen. Er fürchtet lange juristische Auseinandersetzungen, weil es in solch einem Fall immer "negativ Betroffene" gebe. "Dann müssten wir viele Regelungen treffen, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind. Das ginge nicht ohne große Komplikationen. Wenn man von Fairness spricht, ist es am besten, die Saison auf den grünen Rasen zu Ende zu bringen als Entscheidungen am grünen Tisch zu treffen."

Bayern Meister, Werder und Paderborn Absteiger?

Nach dem jetzigen Stand des Tableaus würde der FC Bayern München zum Meister gekürt. Borussia Dortmund (vier Punkte hinter dem Rekordmeister), RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach wären für die Champions League qualifiziert. Absteiger wären Werder Bremen und der SC Paderborn. Bremen hat allerdings noch ein Spiel weniger als die auf Platz 16 liegende Fortuna aus Düsseldorf. Ob bei einem Abbruch der Saison alle Teams die gleiche Anzahl an Partien absolviert haben muss, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Bei der Video-Konferenz steht außerdem die Verankerung des Konzepts der "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" als Anhang in die Spielordnung auf der Agenda. Zudem soll über die Erhöhung des Auswechselkontingents auf fünf Spieler entschieden werden. Die Regelhüter des International Football Association Boards und der Weltverband Fifa hatten den Weg für eine Änderung in der Corona-Krise unlängst frei gemacht.

Quelle: ntv.de, dbe/ter/sid/dpa

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