Hummels kritisiert Löw und DFB "Das lässt mich alles andere als kalt"
07.03.2019, 17:52 Uhr
Erst Müller, nun Hummels: Die von Bundestrainer Löw aussortierten DFB-Spieler hadern mit der Art und Weise, wie die Entscheidung verkündet wurde. Der Bayern-Verteidiger sei stets fair mit dem Verband umgegangen. Das hätte er selbst auch gern erfahren.
Einen Tag nach Thomas Müller hat auch Mats Hummels die Art und Weise seiner Ausbootung aus der Fußball-Nationalmannschaft kritisiert. "Nach meinem Dafürhalten hatte ich zu den handelnden Personen beim DFB immer ein gutes Verhältnis, und wir sind stets fair miteinander umgegangen. Thomas, Jerome und ich haben jahrelang alles für die Nationalmannschaft gegeben und dieser Umgang wird dem, was wir geleistet und erreicht haben, in meinen Augen nicht gerecht", schreibt der Innenverteidiger des deutschen Rekordmeisters Bayern München bei Twitter und Instagram. "Und das lässt mich alles andere als kalt, weil ich es geliebt habe, für Deutschland zu spielen."
Hummels sowie seine Mitspieler Thomas Müller und Jérôme Boateng waren vor zwei Tagen von Löw in einem kurzen Gespräch informiert worden, dass sie keine Zukunft in der Nationalmannschaft haben. "Unabhängig von der aus meiner Sicht schwer nachvollziehbaren sportlichen Entscheidung (die ich natürlich respektiere), stößt die Art und Weise bei mir auf Unverständnis", schreibt Hummels weiter.
Müller hatte sich ähnlich geäußert. Je länger er darüber nachdenke, desto mehr mache ihn die Art und Weise, wie das abgelaufen sei, einfach sauer. Kein Verständnis habe er vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung, hatte der Offensivspieler in einem Video erklärt. Boateng hatte bereits unmittelbar nach der Entscheidung enttäuscht auf sein Aus in der Nationalmannschaft reagiert. Anders als seine Mannschaftskollegen hatte er jedoch auf Kritik verzichtet.
Hummels blickt derweil stolz auf die Jahre im Nationaltrikot zurück. "Für mich kann ich sagen: es waren wunderbare Jahre, 70 Länderspiele, die alles, was ich mir als Kind einmal erträumt hatte, bei weitem übersteigen. Insgesamt vier große Turniere, bei denen ich mitwirken durfte. Gekrönt von dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2014. Dieses Gefühl werde ich für immer in mir tragen und ich hätte wirklich gerne nochmal ALLES dafür gegeben, etwas Vergleichbares zu wiederholen", schrieb der 30-Jährige.
Quelle: ntv.de, jwu/sid