Fußball

Bayern-Boss Kahn macht Ansage Denkt FCB-Star Thomas Müller an das Undenkbare?

Thomas Müller als Motivator an der Außenlinie.

Thomas Müller als Motivator an der Außenlinie.

(Foto: IMAGO/Revierfoto)

Ohne Thomas Müller ist der moderne FC Bayern München nicht denkbar. Er ist seit über einem Jahrzehnt die Konstante im Team des Serienmeisters. Doch so wie der FCB nach zehn Titeljahren wieder kämpfen muss, geht es auch für Müller um die Zukunft - die vielleicht nicht in München liegt.

Verlässt Thomas Müller den FC Bayern München? Eine absurde Vorstellung, die, glaubt man einem Bericht der "Sport Bild", nicht mehr ganz so abwegig ist. Demnach soll die Vereinsikone zumindest über einen Abgang nachdenken. Der Grund? Die fehlenden Einsatzzeiten unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel, unter dem der Nationalspieler seinen Platz in der Startelf der Bayern in den letzten Wochen sukzessive verloren hat. Eine Quelle nennt das Magazin nicht. Von den neun Spielen unter Tuchel startete Müller in fünf Partien und kam in vier von der Bank. Nur in zwei Spielen stand der 33-Jährige von Start bis Ende auf dem Platz.

Doch Bayern-Boss Oliver Kahn hält von dieser Idee nichts. "Das wird nicht passieren", sagte er dem Magazin. "Wenn dieser Fall mal eintreten sollte, würde ich ihm das mit aller Deutlichkeit ausreden. Thomas ist fit, nie verletzt und unheimlich charakterstark. Er ist für das ganze Gebilde unheimlich wichtig. Ich bin mir sicher: Thomas wird noch sehr viele Spiele für uns machen."

Tuchel liebt Müller, nur anders

Müller steht beim FC Bayern München noch für ein weiteres Jahr unter Vertrag. Doch seine Einsatzzeiten waren in den vergangenen Wochen immer wieder Thema in München. Der 121-fache Nationalspieler hatte zahlreiche wichtige Spiele auf der Bank begonnen und Trainer Tuchel ihm danach Liebeserklärungen gemacht. Es sei sensationell, wie der Offensivspieler die Entscheidungen des Trainers hinnehme. Das Thema Müller sei "nicht ganz so groß, wie es hier gemacht wird", hatte Tuchel nach dem 2:1 in Bremen gesagt. Dort war Müller erst nach 64 Minuten für Ryan Gravenberch eingewechselt worden. "Ich liebe ihn", hatte Tuchel über den Mr. Bayern München gesagt.

Immer wieder hatte Tuchel in den vergangenen Wochen Erklärungen für die Abwesenheit des Star-Spielers gegeben und damit für große Aufmerksamkeit für das Thema gesorgt. Die Spiele gegen Manchester City in der Champions League seien im Vorfeld keine "Müller-Spiele" gewesen, zuletzt hätten ihn dann auch leichte Rückenprobleme geplagt. Tuchel hatte dann versucht, Müller in einer anderen Rolle in die Pflicht zu nehmen.

"Es gab ein paar offene Fragen, wie wir uns positionieren sollen, wenn wir tief in ihrer Hälfte sind", hatte Tuchel nach dem 2:0 gegen Hertha BSC bei ESPN erklärt. Dabei sprach er über eine Szene vor dem Anpfiff, in der sein Assistent Zsolt Löw während des Aufwärmprogramms angeregt mit Thomas Müller sprach. "Natürlich fragen wir ihn. Er hat so viele Spiele auf einem Level absolviert und so viel Erfahrung auf dem Feld, die unser Trainerteam nicht hat." Sein Fazit: "Es ist toll, ihn im Team zu haben."

Kontroverse Auswechslungen unter Nagelsmann

Bereits unter dem Ende März überraschend gefeuerten Julian Nagelsmann hatte Müller seinen Status als uneingeschränkter Stammspieler verloren. Immer wieder musste der ehemalige Trainer der Bayern Fragen über den Unantastbaren beantworten. Bei seinem letzten Spiel auf der Bank des FCB, einem 1:2 bei Bayer Leverkusen, hatte Nagelsmann die Vereinsikone zum wiederholten Male früh ausgewechselt. Nach einer 1:0-Führung zur Halbzeit hatte Müller das Spielfeld verlassen, das Glück ging mit ihm.

Im Februar war Müller der Leidtragende eines frühen Platzverweises von Dayot Upamecano. Bereits nach 16 Minuten war Schluss für den 33-Jährigen, den Nagelsmann zugunsten eines neuen Abwehrspielers opferte. Doch das Spiel bei Borussia Mönchengladbach wurde mit 2:3 verloren und nach reichlich Aufregung fand sich Müller im folgenden Spiel gegen Union Berlin in der Startformation wieder. Mit zwei Vorlagen avancierte er damals zum Matchwinner beim überlebenswichtigen 3:0 gegen die Köpenicker.

Interesse aus Saudi-Arabien?

Auch im ersten Spiel unter Tuchel, dem 4:2 über Borussia Dortmund, zeigte sich Müller mit zwei Toren glänzend aufgelegt. Seine Auswechslung in der 69. Minute wurde mit frenetischem Applaus von den Tribünen bedacht. Das Aufblühen war jedoch nur von kurzer Dauer. Droht jetzt der Abschied von Müller, der bereits unter Niko Kovac immer wieder mit einem Wechsel kokettierte? Das war damals, im Herbst 2019, einer der Fallstricke für den Kroaten aus Berlin.

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Erst mit Hansi Flick fand der Raumdeuter seine Rolle wieder und blühte vor allen Dingen in den Geisterspielen der Pandemiezeit förmlich auf. Damals war Müller der verlängerte Arm des Trainers, gab lautstark Anweisungen und organisierte das Pressing. Durch die Abwesenheit der Zuschauer war dies für die wenigen Beobachter im Stadion und die unzähligen Zuschauer an den Fernsehgeräten hörbar. In diese Zeit fällt der letzte große Triumph des FC Bayern München. Der Sieg in der Finalrunde der Champions League im August 2020.

Damals genoss Müller die höchste Wertschätzung des Vereins. Die, so heißt es in dem Bericht der "Sport Bild", vermisse er nun. Daher sei alles denkbar. Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga, aber auch ein Transfer in die USA oder nach Saudi-Arabien. Doch ein Abschied aus Europa "soll für Müller höchstens eine Alternative" sein, heißt es. Dass es für Müller überhaupt eine Alternative zum FC Bayer München gibt, das ist das Undenkbare an dieser Geschichte.

Quelle: ntv.de

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