Hertha BSC jubelt nach Traumtor Der HSV liefert nächste teure Slapstick-Einlage
09.12.2023, 15:10 Uhr
Der Hamburger SV machte sich gegen Paderborn das Leben selbst schwer.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Der Hamburger SV macht es sich im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga schwer: Durch einen kapitalen Stolperer verlieren die Norddeutschen nach eigener Führung ein wichtiges Heimspiel. Hertha BSC dagegen dreht einen Rückstand in einen Sieg. Greuther Führt kassiert einen ganz bitteren Treffer.
Hamburger SV - SC Paderborn 1:2 (1:1)
Der Hamburger SV hat im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Dämpfer kassiert und erstmals diese Saison auch zu Hause verloren. Durch das verdiente 1:2 (1:1) gegen den SC Paderborn verpasste die Mannschaft von Trainer Tim Walter den achten Heimsieg in Serie. Der HSV holte damit nur vier Punkte aus den vergangenen vier Liga-Partien.
Die Führung vor 52.244 Zuschauern durch ein Traumtor von Laszlo Benes (11. Minute) glich Ex-HSV-Profi Filip Bilbija (21.) für die Paderborner aus. Nach einem schweren Abwehrfehler erzielte der starke SCP-Angreifer Ilyas Ansah die Führung (62.). Torschütze Bilbija kassierte kurz darauf für ein hartes Einsteigen die Rote Karte (69.), auf der Gegenseite bekam Miro Muheim (78.) für eine Notbremse Rot.
Beide Teams lieferten sich eine ausgeglichene erste Hälfte. Benes entzückte das HSV-Publikum mit seinem Weitschusstreffer aus etwa 20 Metern. Die zweite Hälfte startete nicht nach dem Geschmack der Hausherren. Erst musste der starke Innenverteidiger Stephan Ambrosius nach knapp 50 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Dann verschuldete sein Ersatz Dennis Hadzikadunic durch einen kuriosen Ausrutscher den zweiten Treffer des SCP: Ansah lief frei auf das HSV-Tor zu und musste nur noch einschieben.
Es war die zweite folgenschwere Slapstick-Einlage eines HSV-Profis binnen weniger Tage: Am vergangenen Wochenende hatte die Hintermannschaft um Torwart Daniel heuer Fernandes eines der kuriosesten Eigentore in der Ligageschichte produziert. In der Nachspielzeit traf Bakery Jatta mit einer verlängerten Flanke noch die Latte.
1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC 1:2 (1:0)
Hertha BSC hat Pokal-Viertelfinalist 1. FC Kaiserslautern und dessen neuen Trainer Dimitrios Grammozis in der 2. Bundesliga gestoppt. Die Hauptstädter setzten sich nach Rückstand noch mit 2:1 (0:1) und nähern sich allmählich der Spitzengruppe. Für Kaiserslautern geht der Negativtrend in der Liga weiter: Es war bereits die fünfte Niederlage in Serie. Am Dienstag waren die Pfälzer mit einem 2:0 gegen Nürnberg im DFB-Pokal weitergekommen
Vor 45.308 Zuschauern erzielten Florian Niederlechner (49. Minute) und Marc Oliver Kempf (82.) die Tore für die Gäste. Almamy Touré (16.) hatte den FCK zunächst in Führung gebracht. In der Folge war Kaiserslautern die aktivere Mannschaft und verdiente sich so die knappe Pausenführung. Der Vorsprung der Gastgeber hielt nach Wiederbeginn aber nicht lange. Niederlechner traf sehenswert per Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Der zur Pause erst eingewechselte FCK-Profi Affez Aremu sah nach 60 Minuten die Rote Karte wegen groben Foulspiels.
Die Berliner erspielten sich in der Folge nur wenige große Möglichkeiten. Kaiserslauterns Torhüter Julian Krahl parierte einen Schuss von Jonjoe Kenny noch glänzend. Nach der folgenden Ecke war er dann machtlos, als Marc Oliver Kempf den Ball aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie stocherte. Der FCK drängte noch einmal nach vorne, doch der Ausgleich gelang nicht mehr.
Greuther Fürth - 1. FC Magdeburg 1:1 (0:0)
Die SpVgg Greuther Fürth hat ihre imposante Siegesserie in den Schlusssekunden hergeschenkt. Die Franken mussten sich mit einem 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Magdeburg begnügen und verpassten den sechsten Ligaerfolg nacheinander. Nach einer ersten Spielhälfte mit vielen verpassten Chancen erzielte Tim Lemperle nach dem Seitenwechsel den umjubelten Fürther Führungstreffer (59.). Zu leichtfertig ließen die Gastgeber Magdeburg mit dem letzten Angriff zum Ausgleich kommen - Mohammed El Hankouri glückte bei seinem Comeback das späte 1:1 (90.+5).
Bei einer Torschussbilanz von 12:3 vor der Pause verpassten es die Fürther, die Partie vor 10.796 Zuschauern frühzeitig in ihre Richtung zu lenken. Die Offensive um Branimir Hrgota, Armindo Sieb und Lemperle ließ zum Teil beste Möglichkeiten aus. Das hätte Magdeburgs Luc Castaignos fast schon kurz vor dem Pausenpfiff mit der Gäste-Führung bestraft.
Besser machten es die Franken nach dem Seitenwechsel, als Lemperle nach schönem Zuspiel von Simon Asta zur Führung der zweitjüngsten Zweitliga-Mannschaft traf. Auf der Gegenseite rettete Torhüter Jonas Urbig gleich zweimal herausragend (61./62.). Fast mit dem Schlusspfiff schockte der nach einem Muskelbündelriss zurückgekehrte El Hankouri mit einem sehenswerten Treffer. Urbig kassierte sein erstes Liga-Gegentor seit Mitte Oktober. Vor dem Spiel wurde bei einer Schweigeminute des Fürther Ehrenmitglieds Henry Kissinger gedacht. Der gebürtige Fürther und frühere amerikanische Außenminister starb am 30. November im Alter von 100 Jahren.
Quelle: ntv.de, ter/dpa