WM-Countdown (63) Der fleischgewordene Fußball-Kalauer
12.04.2018, 14:18 UhrWir müssen mal über Wurst reden. Und über Kalauer. Genau genommen über Wurst-Kalauer. Vor allem, wenn sie in einer Fabrik im WM-Austragungsort Nischni Nowgorod hergestellt werden.
Eine Warnung vorab: Dieser Text wird unangenehm. Er verursacht durch einen extremen Kalauer die Sorte Schmerz, bei dem man gequälte Stöhngeräusche von sich geben und das Gesicht verziehen muss. Es tut mir ja auch leid. Ich bin nicht schuld.
Schuld ist vielmehr ein Unternehmen mit dem schönen Namen "Erstes Fleischkombinat Nischni Nowgorod", gegründet 2012. "Nicht nur die Menschen in Nischni Nowgorod kennen und lieben unsere Produkte, sie werden in 14 russischen Regionen verkauft", wirbt das Unternehmen auf seiner Website. In seiner Wurstproduktion, darauf legt das Erste Fleischkombinat Wert, werden Maschinen aus Österreich und Deutschland eingesetzt - da weiß man, was man hat.
Was stellen sie also her, diese Maschinen? Zur WM hat sich ein kluger Fleischkombinatsmitarbeiter etwas einfallen lassen, ein neues Fleischkombinatslebensmittel, zur Steigerung des Fleischkombinatsumsatzes. Was kann man wohl verbessern an einer Kolbasa, wie die Russen zu ihrer Wurst sagen? Was bloß fehlt ihr? Natürlich. Ein Wortspiel!
Ergebnis: Die Golbasa. Wie Kolbasa, nur besser, denn sie fängt an mit dem russischen Wort für "Tor". Schmerzhaft? Definitiv? Schmackhaft? Nach Fleischkombinatsangaben schon, die Golbasa soll sich durch "zarten Fleischgeschmack und eine feste Struktur" auszeichnen. Selber überprüfen konnte ich das bisher leider nicht, Moskau scheint nicht zu den 14 Regionen zu gehören, in denen man Wurstwaren aus Nischni Nowgorod zu schätzen weiß.
Aber wer weiß, vielleicht findet sich ja bis zur WM sogar jemand, der so ein Produkt auch auf den deutschen Markt bringt. "Golbasa" hat sich das Erste Fleischkombinat zwar schützen lassen. "Tortadella" hingegen könnte noch frei sein.
Quelle: ntv.de