Fußball

"Hat sich umgebracht" Ex-Bayern-Star Vidal sorgt mit Enke-Aussage für Eklat

Vidal sorgt für einen Shitstorm.

Vidal sorgt für einen Shitstorm.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Im November 2009 begeht Nationaltorhüter Robert Enke Selbstmord. Der Hannover-Keeper war an Depression erkrankt. Nun macht sich der frühere Bayern-Star Arturo Vidal über ihn lustig. Das entfacht eine Welle der Empörung. Der Chilene rechtfertigt sich.

Der frühere Bundesliga-Profi Arturo Vidal hat mit einem Kommentar über den ehemaligen deutschen Nationaltorwart Robert Enke für massive Kritik und Empörung gesorgt. "Das war mein erstes Tor in Europa mit Bayer Leverkusen. Hey, der Torwart hatte danach Depressionen und hat sich umgebracht", sagte der ehemalige chilenische Fußball-Nationalspieler in einem Livestream auf der Plattform Twitch über seinen Treffer am 23. September 2007 beim 3:0-Erfolg der Werkself gegen Hannover 96 und Enke. Vor allem, dass Vidal dabei auch noch grinste, sorgt für großen Ärger.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Der an Depressionen erkrankte Enke hatte sich am 10. November 2009 das Leben genommen. Er hinterließ seine Frau Teresa Enke und seine acht Monate alte Tochter. Eine weitere Tochter war im September 2006 im Alter von zwei Jahren gestorben. Der frühere Torwart von Hannover 96 hatte zwischen 2007 und 2009 acht Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritten. Am heutigen Donnerstag hätte er seinen 46. Geburtstag gefeiert.

Sein Berater Jörg Neblung sowie seine Frau Teresa Enke hatten nach dem Tod des Keepers mitgeteilt, dass dieser Selbstmord begangen hatte, weil er unter Depressionen gelitten hatte. Für die Aufklärung während einer Pressekonferenz erhielt Teresa Enke viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. Im Januar 2010 gründete sie die Robert-Enke-Stiftung, die sich vorrangig für die Aufklärung der Krankheit Depression einsetzt.

Zur Aussage des 36-jährigen Vidals, der von 2007 bis 2011 für Leverkusen und von 2015 bis 2018 für den FC Bayern München spielte, schrieb die italienische "Gazzetta dello Sport": "Es gibt Sätze, die man sofort bereut, nachdem man sie gesagt hat. Dieser Satz aus dem Mund von Arturo Vidal ist einer von denen. Da kann es keine zwei Meinungen geben." Die spanische Sportzeitung "Marca" verurteilte den Kommentar als einfach nur "ekelhaft". Auch in den sozialen Netzwerken gab es heftige Kritik und Unverständnis für Vidal.

Inzwischen rechtfertigte sich Vidal für seine Äußerung: "An all die boshaften Journalisten: Ihr habt in diesem Video gesehen, dass ich alles in guter Absicht und nichts Schlechtes gesagt habe. Ich habe dabei auch nicht gelacht, das würde ich nie tun", sagte er in einem weiteren Stream. "Ich habe diese Anekdote erzählt, das aber nie böse gemeint. Ich würde nie über so etwas lachen."

Quelle: ntv.de, ara/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen