Zwei Eigentore, zwei ElferFC Bayern ringt Union Berlin in turbulentem Pokal-Fight nieder

Fünf Tore nach Standardsituationen, darunter zwei VAR-Elfer: Union Berlin und der FC Bayern liefern sich ein unterhaltsames Duell ums Pokal-Viertelfinale. Mit dem besseren Ausgang für den Rekordsieger, obwohl der lange zittern muss.
Union Berlin - Bayern München 2:3 (1:3)
Zwei Eigentore, zwei Elfmeter - und ein Happy End für den Rekordmeister: Bayern München ist dem Sehnsuchtsort Berliner Olympiastadion einen großen Schritt nähergekommen und überwintert erstmals seit drei Jahren im DFB-Pokal. Die Münchner gewannen am Abend das überaus turbulente Achtelfinale beim Bundesliga-Rivalen Union Berlin mit 3:2 (3:1) und zogen auch dank zweier Eigentore der Berliner in die Runde der letzten Acht ein.
Das Team von Trainer Vincent Kompany, das in der Bundesliga souverän die Tabelle anführt, darf damit auch weiter vom ersten nationalen Double seit der Saison 2019/20 träumen. Für Union zerschlugen sich die Hoffnungen auf das Endspiel im 30 Kilometer entfernten Berliner Olympiastadion nach den Missgeschicken von Ilyas Ansah (12.) und Diogo Leite (45.+4) sowie dem Treffer von Bayern-Torgarant Harry Kane (24.). Leopold Querfeld (40., Handelfmeter, 55., Foulelfmeter) verkürzte jeweils für Berlin.
"Das Wichtigste ist, dass wir weiter sind. Es war ein sehr, sehr wichtiger Sieg. Im Pokal ist es so: Entweder du bist weiter oder du bist weg", sagte Bayern-Profi Konrad Laimer im ZDF. Mit Blick auf die Auslosung am kommenden Sonntag wünschte sich der Österreicher ein Heimspiel. Der Gegner sei ihm "komplett egal". Unions Rani Khedira stellte fest, die knappe Niederlage sei "unglücklich".
Die Münchner, die seit dem 20. und bislang letzten Pokalsieg in der Corona-Saison 2019/20 zuvor nur ein einziges Mal das Viertelfinale (2022/23) erreicht hatten, waren nach dem Ende der imposanten Siegesserie am 8. November in Berlin vor Union gewarnt. Damals verhinderte Kane in der Nachspielzeit die erste Saisonpleite (2:2).
Auch beim schnellen Wiedersehen versteckte sich Union zunächst nicht. Mit frühem Pressing störten die Berliner das Aufbauspiel des FC Bayern, der ungewollt häufig Torhüter Manuel Neuer als Anspielstation einbinden musste. Bis auf einen zu harmlosen Abschluss von Michael Olise nach einer halben Minute fanden die Münchner offensiv zunächst kaum statt.
Unions Angreifer Ansah, der zuvor an Neuer gescheitert war, stellte die Weichen für die Gäste dann aber früh auf Sieg. Nach einem Eckball von Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich lenkte Ansah den Ball mit dem Oberschenkel ins eigene Tor. Die Münchner hatten nun mehr Spielanteile, blieben im letzten Drittel aber zu harmlos. Für große Gefahr sorgten dagegen die Münchner Standards: Der zweite Treffer - Kanes fünfter im Wettbewerb - war fast eine Kopie des Führungstores.
Die Bayern blieben bis zur Pause das aktivere Team und drängten Union weit in die eigene Hälfte. Trotzdem trafen die Berliner: Ein Handspiel von Abwehrspieler Jonathan Tah war von Schiedsrichter Martin Petersen zunächst übersehen worden. Nach Einschreiten des VAR verwandelte Querfeld den fälligen Elfmeter. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff jubelte der FC Bayern wieder nach einem Standard: Leite köpfte einen Freistoß ins eigene Tor.
Das intensive Duell blieb auch nach dem Seitenwechsel äußerst unterhaltsam. Bei einem Kopfballduell im Strafraum traf Kane mit dem Ellbogen das Gesicht von Leite; er und Trainer Kompany sehen in der Folge die Gelbe Karte, vor allem weil sich der Bayern-Coach laut beschwerte. Beim zweiten Elfmeter gab sich Querfeld wieder keine Blöße. Union spielte anschließend mutig nach vorn und kämpfte um seine Viertelfinal-Chance. Die Bayern-Defensive geriet mehrfach in Bedrängnis. Janik Haberer (75.) ließ die größte Möglichkeit liegen.