Dortmund natürlich im Glück Massive Hammerlos-Gefahr für Bayern und Bayer
30.01.2025, 06:01 Uhr
Harry Kane reist mit den Bayern in seine britische Heimat: In den Playoffs trifft der deutsche Rekordmeister auf Celtic Glasgow oder Manchester City.
(Foto: IMAGO/Branislav Racko)
Nach dem furiosen letzten Spieltag in der Ligaphase biegt die Champions League in die K.-o.-Runde ein. Bayer Leverkusen steht bereits im Achtelfinale, Borussia Dortmund und die Bayern müssen den Playoff-Umweg nehmen. Die möglichen Gegner könnten unterschiedlicher nicht sein.
64 Tore in 18 Spielen: Der letzte Spieltag der Champions League wird zum erwarteten "Orgasmus". In den letzten Minuten der monumentalen Veranstaltung ist aber zumindest aus deutscher Sicht die Spannung etwas raus. Leverkusen, Bayern, Dortmund gewinnen jeweils souverän, Stuttgart ist gegen Paris chancenlos. Spektakulär ist aber das, was aus der Abschlusstabelle folgt. Borussia Dortmund beendet die Ligaphase auf Rang 10, die Bayern auf Platz 12. Beide müssen den Umweg über die Playoffs gehen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Und doch könnten die Unterschiede nicht größer sein.
Für Dortmund ist der zehnte Platz ein absoluter Glücksfall: Bei der Auslosung der Playoffs am Freitag wird die Borussia entweder in ein Duell mit Sporting Lissabon oder Club Brügge gelost. An den belgischen Meister hat der BVB gute Erinnerungen. Am ersten Spieltag der laufenden Saison gewann Dortmund in Brügge 3:0. Das Playoff-Hinspiel muss Dortmund - egal gegen wen - am 11. oder 12. Februar auswärts bestreiten, eine Woche später steigt im Westfalenstadion das entscheidende Rückspiel gegen den portugiesischen oder gegen den belgischen Meister.
Und es kommt noch besser für den BVB: Zieht Dortmund mit seinem neuen Trainer Niko Kovac ins Achtelfinale ein, wartet selbst in der Runde der letzten 16 kein europäisches Top-Team. Entweder OSC Lille (Frankreich) oder Aston Villa (England) ist Dortmunds nächster Gegner, sollte der BVB in den Playoffs weiterkommen. Beide sind aufgrund ihrer bisherigen Saison jedoch keineswegs zu unterschätzen. Villa besiegte unter anderem den FC Bayern, Lille hielt die Madrid-Riesen Real und Atlético sowie Feyenoord mehr als klein.
Dennoch: Der mögliche Weg ins Viertelfinale der Champions League hätte für Dortmund deutlich härter sein können. Das Auslosungs-Glück erinnert an die letzte Saison, als die Borussen ausgerechnet in der Königsklasse ihre dürftige Saison mit dem Finaleinzug retteten.
Deutsches Duell im Achtelfinale?
Der Weg der Bayern ins Viertelfinale ist dagegen deutlich komplizierter - zumindest in der Theorie. Am Freitag droht bei der Playoff-Auslosung zunächst ein Mega-Los: Manchester City mit Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola wartet - oder es gibt ein vergleichsweise leichtes Los mit Celtic Glasgow. Sicher ist: Es geht nach Großbritannien, die Hammerlos-Gefahr liegt bei 50 Prozent, auch die Bayern treten zunächst auswärts an. Aber auch Guardiola dürfte bangen Blickes auf die Auslosung schauen: Bleibt Bayern den "Cityzens" erspart, wäre Titelverteidiger Real Madrid der Gegner in den Playoffs.
Auf dem langen Weg zum ersehnten zweiten "Finale dahoam" nach 2012 käme es aber auch in einem möglichen Achtelfinale knüppeldick. Entweder es ginge gegen Atlético Madrid, die begnadete Kampftruppe von Diego Simeone, oder es käme zum epischen Deutschland-Schlager mit Bayer Leverkusen. Es wäre das erste deutsch-deutsche Duell in der Champions League seit dem historischen Wembley-Endspiel 2013 gegen Borussia Dortmund (2:1).
Leverkusen erwartet großen Achtelfinal-Kracher
Apropos Leverkusen. Die Werkself hat die Ligaphase als beste deutsche Mannschaft auf Platz sechs abgeschlossen. Zum "Dank" bekommt es der amtierende Meister aber höchstwahrscheinlich mit einem der ganz großen Brocken im Achtelfinale zu tun. Neben den Bayern sind Manchester City und Real Madrid drei der vier möglichen Gegner. Einzig gegen Celtic Glasgow wäre Leverkusen uneingeschränkt Favorit. Dafür müsste Schottlands Dauermeister aber vorher selbst einen der ganz Großen besiegen. Die Hammerlos-Gefahr ist für Bayer immens. Das Achtelfinal-Hinspiel bestreitet das Alonso-Team am 4. oder 5. März auswärts, das Rückspiel steigt eine Woche später in Leverkusen.
Liebend gerne hätte sich auch der VfB Stuttgart an derlei Gedankenspielen und Szenarien beteiligt. Nach dem krachenden 1:4 gegen Paris Saint-Germain und ausbleibender Schützenhilfe ist die Königsklasse für die Schwaben aber beendet. Anders als früher gibt es keine direkte Abzweigung für gescheiterte Champions-League-Klubs in die Europa League. Die Mannschaften auf den Plätzen 25 bis 36 sind allesamt ausgeschieden. Der VfB kann sich aber mit 10 Punkten aus 8 Spielen nicht viel vorwerfen lassen. Die Bilanz reicht am Ende jedoch nur für Platz 26. Deutlich schlechter hat die fünfte deutsche Mannschaft abgeschnitten. RB Leipzig landet nach sieben Niederlagen aus acht Spielen auf einem peinlichen 32. Platz, nur der FC Girona, RB Salzburg sowie Slovan Bratislava und Young Boys Bern waren noch schlechter.
Quelle: ntv.de