Fußball

Klaveness erneuert Katar-Kritik FIFA-Wachrüttlerin sucht DFB als Verbündeten

Klaveness setzt sich für Veränderungen ein.

Klaveness setzt sich für Veränderungen ein.

(Foto: imago images/Bildbyran)

Ihre viel diskutierte Rede beim FIFA-Kongress macht Lise Klaveness auf einen Schlag bekannt. Die norwegische Verbandspräsidentin ist die einzige, die den WM-Gastgeber Katar kritisiert. Im Kampf für Veränderungen im Emirat will sie eine "starke Allianz" herbeiführen - mit dem Deutschen Fußball-Bund.

In ihrem Kampf für Veränderungen im Weltfußball setzt Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness vor allem auf eine Kooperation mit dem DFB. Nach ihrer deutlichen Kritik am WM-Ausrichter Katar und dem Weltverband beim FIFA-Kongress Ende März in Doha sei der deutsche Verband mit dem neuen DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf sowie Generalsekretärin Heike Ullrich der erste gewesen, "der mich nach dem Kongress kontaktiert und mir seine Unterstützung zugesichert hat", sagte die 40-Jährige der "Bild am Sonntag". Katar steht seit Jahren wegen der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik.

Für den morgigen Montag sei sie mit Neuendorf zu einem Telefonat verabredet. "Wir wollen besprechen, was wir konkret gemeinsam tun können, um etwas zu verändern", sagte sie. "Und vielleicht ist das der Beginn einer produktiven, langfristigen Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem norwegischen Verband."

Laut Klaveness geht es mit Blick auf die WM Ende des Jahres in Katar darum, "welche Maßnahmen notwendig sind, um Veränderung voranzutreiben und um weitere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern". Der DFB unterstütze den norwegischen Vorstoß, im WM-Gastgeberland ein "Migrant Workers' Center" zu schaffen als Anlaufstelle für die zahlreichen Gastarbeiter im Wüstenstaat, sagte Klaveness. Zudem um die Diskriminierung von Menschen durch das Emirat wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts.

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"Die FIFA sagt, LGBTQ-Menschen seien während der WM in Katar sicher. Aber: Ist das wirklich so, wenn es dort doch illegal ist, homosexuell zu sein?", fragte die ehemalige Nationalspielerin. "Und überhaupt: Es geht bei dem Thema ja nicht nur um die Weltmeisterschaft - das ist etwas Grundlegendes."

Der Fußball müsse Verantwortung für sich übernehmen, forderte sie. "Korruption in den eigenen Reihen muss aufhören. Es muss uns gelingen, wirklich etwas zu bewegen, wenn es um ethische Werte und Menschenrechte geht". Es gebe keine Zeit zu verlieren. "Und mit der Kooperation zwischen Deutschland und Norwegen ist der Anfang gemacht."

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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