Interner Hickhack geht weiter Fifa will Bericht zur WM-Vergabe neu prüfen
20.11.2014, 21:49 Uhr
Michael J. Garcia (l.), Sonderermittler der Fifa, und Fifa-Ethikhüter Hans Joachim Eckert vereinbarten bei ihrem Spitzentreffen weitere Untersuchungen.
(Foto: picture alliance / dpa)
War bei den WM-Vergaben für Russland und Katar Korruption im Spiel? Fifa-Ethikhüter Eckert sagt nein, Sonderermittler Garcia legt dagegen jedoch Einspruch ein. Nun soll die umstrittene Auswertung samt Freispruch erneut geprüft werden.
Nach dem Skandal um die Untersuchung der WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 hat die Fifa weitere Untersuchungen angekündigt. Dies ist das Ergebnis des Spitzentreffens der beiden Kammer-Vorsitzenden der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes Hans-Joachim Eckert und Michael Garcia.
"Die beiden Vorsitzenden waren sich einig, dass das Fifa-Exekutivkomitee unbedingt über die nötigen Informationen verfügen muss", hieß es in einer Mitteilung des Fußball-Weltverbandes. Nur so könne die Fifa-Ethikkommission über die für ihre Arbeit weiteren notwendigen Schritte entscheiden.
Der Vorsitzende der bei der Fifa für die Kontrolle von Finanz- und Geschäftsgebaren zuständigen Audit- und Compliance-Kommission, der Italiener Domenico Scala, solle daher den kompletten 430-seitigen Untersuchungsbericht von Chef-Ermittler Garcia erhalten. Daraufhin solle er entscheiden, "wie viele dieser Informationen dem Fifa-Exekutivkomitee offengelegt werden sollten", erklärte der Dachverband weiter. Wann und wie Scala nun Licht ins Dunkel bringen kann, ist völlig offen.
Garcia hatte zuvor Einspruch bei der Fifa-Berufungskommission gegen Eckerts Urteil angekündigt. In der vergangene Woche hatte Eckert in seiner veröffentlichten Auswertung des Garcia-Berichts erklärt, dass die Ermittlungen keine Beweise für Korruption bei den WM-Vergaben 2018 und 2022 ergeben hätten.
Garcia wollte dies nicht hinnehmen und hatte Einspruch eingelegt. Der Amerikaner sprach von "unvollständigen und fehlerhaften" Informationen in der 42-seitigen Stellungnahme des Münchner Richters.
Quelle: ntv.de, kst/sid/dpa