Fußball

Führung lässt Trainerfrage offen Flick liefert - FC Bayern hält ihn hin

Flick ist seit November Cheftrainer beim Rekordmeister.

Flick ist seit November Cheftrainer beim Rekordmeister.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit Cheftrainer Hansi Flick ist der FC Bayern wieder auf Erfolgskurs. Doch sein Vertrag läuft im Sommer 2020 aus. Gespräche über eine Verlängerung hat der Fußball-Bundesligist jetzt auf Mai verschoben. Mit Wertschätzung hat das laut Flick wenig zu tun.

Diese Nachricht kam für Hansi Flick sehr überraschend: Die Klub-Führung des FC Bayern München will erst im Mai entscheiden, ob Flick Cheftrainer bleibt oder nicht. "Anfang Mai oder Ende Mai?" hat Flick nach Informationen der "Sport Bild" daraufhin gefragt und versucht, seine Überraschung zu verbergen. Wertschätzung sehe für ihn anders aus, so Flick.  Für ihn spricht "nichts dagegen, dass man weitermacht, wenn es erfolgreich verläuft", hatte Flick bereits gegenüber dem "Kicker" betont.

Flicks Unverständnis über das neuerliche Hinauszögern der Entscheidung wird auch dadurch befeuert, dass die Klub-Bosse für die Spieler einen anderen Zeitplan vorsehen: Für Akteure mit Verträgen bis 2021 sollen die Vertragsgespräche schon im März nach den beiden Champions-League-Duellen gegen den FC Chelsea starten. Wer sich bewährt, bleibt. Auch für Flick könnte das Achtelfinale das Nadelöhr der Trainerdiskussion sein, in dem es für den Cheftrainer mehr zu verlieren als zu gewinnen gibt. Ein Sieg wäre ein weiterer Beweis, dass er der Aufgabe gewachsen ist. Doch auch wenn sich ein Weiterkommen in der Champions League sicherlich positiv auf die Entscheidung auswirken wird - endgültig wird das wohl erst zu Saisonende entschieden.

Heynckes fordert schnelle Entscheidung

Ein Grund für die anhaltende Trainer-Diskussion beim deutschen Rekordmeister dürfte auch das Verhältnis zwischen Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic sein. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Herbert Hainer haben sich laut "Sport Bild" öffentlich zu Flick bekannt und bekräftigt, dass sie sich grundsätzlich eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen können. "Wir wollen erfolgreichen und bezaubernden Fußball spielen, so wie jetzt unter Hansi Flick", sagte Hainer gegenüber der "Passauer Neuen Presse". Eine solche Zusicherung blieb vom Sportdirektor bisher aus. Das Verhältnis der beiden hatte in der Winterpause einen Knacks bekommen. Flick hatte öffentlich zwei fitte und einsatzbereite Spieler gefordert, Salihamidzic daraufhin die "mediale Kaderplanung" scharf kritisiert.

Das Verhältnis zwischen Flick und Salihamidzic wirkt sich auf die Trainer-Diskussion aus.

Das Verhältnis zwischen Flick und Salihamidzic wirkt sich auf die Trainer-Diskussion aus.

(Foto: imago images/MIS)

Medienberichten zufolge steht die Mannschaft hinter ihrem Cheftrainer. Flick werde intern menschlich und fachlich sehr geschätzt. "Wir fühlen uns sehr wohl. Man kann seine Philosophie in unserem Spiel sehr gut erkennen", so Defensivspieler David Alaba gegenüber dem "Kicker". Eine zügige Klärung der offenen Trainerfrage kann nicht nur angestrebte Top-Transfers von Leroy Sané oder Kai Havertz begünstigen, sondern dürfte auch arrivierte Kräfte wie Manuel Neuer oder Thiago motivieren zu bleiben.

Flick ist nicht auf Bayern angewiesen

Auch ehemalige Bayern-Trainer rufen die Klub-Führung dazu auf, eine schnelle Entscheidung zu treffen. "Grundsätzlich ist bis Mitte März Klarheit wünschenswert, damit der Klub wie der Trainer disponieren können" sagte Jupp Heynckes dem "Kicker". Und auch Ottmar Hitzfeld findet Anfang März laut "Kicker" "ideal".

Hansi Flick ist es fast schon gewohnt, von den Klub-Chefs hingehalten zu werden. Schon vor der Winterpause ließ die Führung Flick ordentlich zappeln, bevor sie ihn beförderten. Jetzt scheint Flicks Zukunft bei Bayern wieder offen zu sein, doch fest steht: Er wird nicht auf den Stuhl des Assistenten zurückkehren. "Ich kann mir vieles vorstellen, aber das kann ich mir im Moment nicht vorstellen", hatte er auf eine entsprechende Frage des "Kicker" gesagt. Ab dem 1. Juli will Hansi Flick weiter Cheftrainer sein - entweder beim deutschen Rekordmeister oder bei einem anderen Klub. Nach "Sport Bild"-Informationen sollen einige Anfragen vorliegen.

Quelle: ntv.de

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