"Es hilft uns ja nullkommanull" Freiburg bestraft Pokal-Tumulte mit Stadionverbot
05.05.2023, 15:24 Uhr
Der versuchte Platzsturm kostet die Beteiligten den Zugang zum Stadion.
(Foto: picture alliance / firo Sportphoto)
Die Fans des SC Freiburg sind nicht für radikales Verhalten bekannt. Umso auffälliger sind einige Anhänger, die beim Halbfinale des DFB-Pokals versuchen, den Platz zu stürmen. Der Fußball-Bundesligist bestraft die Tumulte, die Trainer Christian Streich als "Katastrophe" bezeichnet.
Fußball-Bundesligist SC Freiburg hat die Zuschauer-Ausschreitungen während des Halbfinals im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger RB Leipzig (1:5) als "inakzeptables Verhalten" und "deutliche Grenzüberschreitung" verurteilt. "Emotionen gehören zum Fußball", schrieb der Klub in einer Stellungnahme zu den Vorkommnissen drei Tage zuvor: "Bei aller Emotionalität gibt es jedoch auch im Fußball klare Grenzen."
Nach knapp 70 Minuten waren einigen SC-Anhängern die Sicherungen durchgebrannt. Eine Handvoll Fans wollte aus der Kurve in Richtung Platz stürmen, einige schafften den Sprung in den Innenraum, wurden von Ordnern aber zurückgedrängt. Insgesamt neun Personen seien deswegen mit einem Stadionverbot für die Heimspiele gegen RB Leipzig am Samstag sowie den VfL Wolfsburg am 19. Mai sanktioniert worden, teilten die Badener mit.
Dazu flogen Wurfgeschosse auf die sich aufwärmenden RB-Ersatzspieler. Stürmer Andre Silva wurde dabei offensichtlich von einer Münze getroffen. Danach hatte er sich auf den Boden gelegt, woraufhin die Emotionen weiter hochschlugen. "Dass irgendwelche Sachen geworfen werden bei uns im Stadion, das geht überhaupt nicht", kritisierte Trainer Christian Streich: "Es hilft uns ja nullkommanull. Die Fans helfen uns, wenn man sich korrekt verhält. Leute, die das machen, sollen daheim bleiben. Das ist eine Katastrophe. Ein Schwachmat wirft eine Münze auf den Platz und dann wirkt es, als wäre ein Spiel hitzig." Dies sei "ein Bärendienst" gewesen.
"Versuchtes Eindringen in den Stadioninnenraum, das Werfen von Bechern, Münzen oder anderen Gegenständen, aber auch Provokationen und Beleidigungen sind deutliche Grenzüberschreitungen beziehungsweise Gewalttaten, die in unserem Stadion nichts zu suchen haben und die wir als Verein nicht hinnehmen", schrieb der Sport-Club. Eine vereinsinterne Aufarbeitung der Fälle sei "in vollem Gange".
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid