WM-Countdown (86) Frühling ist erst, wenn es Rasen-Fotos gibt
20.03.2018, 10:58 Uhr
"Der Rasen erfreut bereits die Augen": Rostow-Arena.
Von wegen Frühlingsanfang - in Moskau liegt noch Schnee und das gar nicht einmal wenig. Wenn nur die PR-Truppe der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland endlich wieder mit ihrem liebsten Fotomotiv dagegenhalten würde!
Heute ist also Frühlingsanfang und wir halten uns jetzt bitte nicht mit der Frage auf, ob es nun der kalendarische, meteorologische oder der astronomische ist. Stattdessen soll hier ein Genre gewürdigt werden, von dem ich nur hoffe, dass es mit diesem Frühlingsausbruch bald wieder mehr zur Geltung kommt.
Katrin Scheib ist Journalistin, Schalke-Fan und kommt aus dem Rheinland. Als die deutsche Mannschaft 2014 in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, war sie gerade nach Moskau gezogen. Seitdem bloggt sie unter kscheib.de über ihren Alltag und informiert mit ihrem "Russball"-Newsletter jede Woche über den Fußball und die WM-Vorbereitungen in Russland. Und nun schreibt sie für n-tv.de den Countdown, bis das Turnier am 14. Juni beginnt.
Es ist nämlich so: Vor meinem Fenster hier in Moskau liegt immer noch Schnee und zwar durchaus noch in einer Höhe, bei der man sich fragt, ob da drüben neben der Spielplatzschaukel nur jemand eine Mütze auf den Schneehügel gelegt oder doch ein komplettes Geschwisterkind vergraben hat.
Wer sich auf die Straße begibt, wird von Metallsperren und Flatterband gezwungen, Abstand zu Hausfassaden zu halten, damit ihm herabfallende Eiszapfen nicht den Schädel spalten. Schneematsch hier, Tauwasser dort - es ist grau, grau, grau.
Wie schön wäre zur Aufheiterung ein bisschen Grün. Im vergangenen Jahr konnte man sich auf die russische Weltmeisterschafts-PR-Truppe da immer verlassen: Alle paar Tage gab es über die offiziellen Vorfreude-Accounts bei Twitter Fotos vom Rasen eines der dreizehn Stadien, in denen im Sommer die Spiele der Fußball-WM stattfinden. Hier zum Beispiel aus der Rostow-Arena - "Der Rasen erfreut bereits die Augen":
Auch in Kaliningrad: öffentlichkeitswirksames Rasengesprieße.
Okay, in Saransk ist das Grün eher braun:
Dafür gibt’s in Wolgograd nicht nur WM-tauglichen Rasen, sondern auch schmeichelhaftes Licht:
Sie sind wirklich große Rasenfans, die Jungs und Mädels in der PR-Abteilung. Als das Wetter noch besser war, hat das eher genervt - alle paar Tage Grünzeug in der Timeline. Heute, nach gefühlt etwa sechs Monaten russischem Winter, sehne ich mich danach. Zur Not darf es auch Kunstrasen sein wie der, den sie da in Nischni Nowgorod gestrickt haben:
Also: Komm doch, lieber Frühling. Im Süden, in Sotschi, bist du ja bereits eingetroffen, da gab es Anfang März schon wieder fotogene Rasenbilder. Fehlen nur noch die anderen elf Gastgeberstädte, damit Twitter wieder voll ist mit Rasenfotos. Ich werde mich auch nie wieder beschweren, versprochen.
Quelle: ntv.de